Autor: Matthias Konzok (BZ) Bezirksliga Hochrhein Allgemeines 0 963  

TuS Lörrach-Stetten gewinnt Kellerduell gegen SV Herten

Benjamin Schulz: Erst Traumtor, dann Blitztor +++ SVH verpasst Punktgewinn

Mit einem wichtigen Sieg ist der TuS Lörrach-Stetten aus der Winterpause gestartet. Gegen den SV Herten gewann der Aufsteiger mit 2:1, musste allerdings bis zum Ende um den nächsten Heimdreier bangen.

"Was übt ihr im Training? Lange Bälle, oder?!" rief Thorsten Szesniak seinem Trainerkollegen Fabian Gottschalk nach dem Spiel mit einem Schmunzeln zu. Hertens Coach neckte Gottschalk freundschaftlich, allerdings musste er auch damit hadern. Gerade im ersten Abschnitt hatte der TuS das Leder oftmals weit nach vorne geschlagen, mal vor die Abwehrreihen, mal dahinter. Am Ende sollte es ein Erfolgsfaktor für die Hausherren werden.


GALERIE TuS Lörrach-Stetten - SV Herten



41 Minuten waren vorbei, als sich Szesniak erstmals ärgern musste. "Das war gefühlt der 100. lange Ball." Hatten seine Mannen bis dahin gut verteidigt, entwischte ihnen Benjamin Schulz dieses Mal auf halbrechts jedoch. Der TuS-Angreifer fackelte nicht lange. Einmal sprang das Leder auf, dann zog er aus 16 Metern volley ab - traumhaft in den linken Winkel. Während SV-Keeper Andreas Bolinger chancenlos zurückblieb, drehte Schulz zum Jubel ab. Ein Rückstand, der aus Sicht der Gäste nicht hätte sein müssen. Ebenso wenig das 0:2. Vielleicht zehn Sekunden waren in der zweiten Halbzeit gespielt, da zappelte der Ball bereits im Netz. Nach dem Anstoß hatte Lörrach-Stetten sofort nach vorne gespielt. Ein langer Ball von Sascha Müller, ein Querpass und abermals ließ sich Schulz nicht zweimal bitten, verwandelte eiskalt unten rechts. "Das war einstudiert, klappt aber natürlich auch nicht immer", war Gottschalk sichtlich zufrieden mit dem Überraschungsangriff. Frohlocken konnte Szesniak hingegen nicht. "Das Gegentor kam zu schnell, das war ein Genickschlag."

TuS kämpft sich in die Partie

Dabei war Herten gut in die Partie gestartet. Nicht nur, dass die Gäste mehr Spielanteile hatten. Sie konnten sich auch auf eine stabile Defensive verlassen, die zudem die langen Bälle des TuS meist souverän verteidigte. Die erste halbe Stunde nötigte Gottschalk ein Lob für den Gegner ab, zumal "Herten auch gute Passstafetten hatte." Allerdings münzten die Grün-Gelben das zu selten in entsprechende Chancen um. Die beste Möglichkeit vergab Marco Beltrani. Während dessen musste Gottschalk an der Seitenlinie immer wieder lautstark korrigieren. "Wir haben uns dann aber ins Spiel gekämpft", sagte der TuS-Trainer.

Mit dem schnellen 2:0 war Lörrach-Stetten allerdings noch lange nicht auf der sicheren Seite, Herten rappelte sich wieder auf und riss die Partie an sich. Nach 66 Minuten belohnten sich die Hertener mit dem Anschlusstreffer. Hatte TuS-Keeper Fabian Löffler einen Distanzschuss von Fabian Venturiero noch pariert, spitzelte Remo Laisa den Abpraller noch über die Linie. Die Gäste drängten in einem intensiven Duell weiter nach vorn, die Lörracher Abwehr bot aber Paroli. Mit viel Können und etwas Fortune klärten die Hausherren die brenzligen Situationen und verteidigten den knappen Vorsprung bis in die Nachspielzeit. Zwar erkämpfte sich Herten mehrere Ecken, der Ausgleich jedoch fiel nicht mehr.

Hertener Moral stimmt

"Für einen Sieg hatten wir zu wenig klare Chancen, aber einen Punkt hätten wir verdient gehabt", resümierte Szesniak. Die Hertener Moral stimmt, doch nicht nur das. "So spielt kein Absteiger", sieht der Coach sein Team trotz der Niederlage auf dem richtigen Weg. "Wir werden nicht drin bleiben, wenn wir uns nur hinten reinstellen, sondern nur wenn wir guten Fußball spielen." Beim TuS verpasste seine Mannschaft noch, sich mit etwas Zählbarem zu belohnen. Das blieb dem effektiveren Team vorbehalten. "Das war eine enge Angelegenheit und wir sind sehr glücklich über die drei Punkte", fasste Gottschalk zusammen. Auch weil Schulz an diesem Tag perfekt gezielt hatte. "Er hatte es zuletzt nicht einfach,", meinte Gottschalk über seinen Torjäger. "Es freut mich, dass er mit einem Doppelpack antworten konnte."

TuS Lörrach-Stetten - SV Herten 2:1 (1:0)
Lörrach-Stetten: Löffler, Gerber, Di Petrillo, Bitzer, Bader, Heil, da Silva (72. Thuong Vinh), Deines (46. Gianguercio), Müller, Schulz, Kocer (60. Evsin).
Herten: Bolinger, Tauro, Frech, Venturiero, Schmidt, Hottinger (46. Laisa), Bächle, Sergiacomo, Kunzelmann (56. Biesinger), Eschbach (82. Rittwag), Beltrani.
Tore: 1:0 Schulz (41.), 2:0 Schulz (46.), 2:1 Laisa (66.).
Schiedsrichter: Marcel Buuck (Bad Krozingen).
Zuschauer: 100.