Bezirksliga Hochrhein, Nachholspiel des 17. Spieltages
 
SV Herten I - FSV Rheinfelden I 1:2 (0:1)
 
Die Redaktion bedankt sich bei SVH-Kapitän Remo Laisa für den folgenden Spielbericht:
 
Die Voraussetzungen für das Stadtderby waren gut, sehr gut sogar: Viele Zuschauer, schönes Wetter und ein top bespielbarer Rasen boten von Anfang an alles für ein tolles Stadtderby.
 
Der FSV erwischte den besseren Start. Kirzek drang nach zwei Spielminuten in den Hertener Sechzehner ein, wo er durch Walde Schmidt per Foulspiel gestoppt wurde - Strafstoß. Catanzaro stellte sich an den Punkt und ließ Torhüter Steffen Birlin mit seinem flachem Linksschuss keine Abwehrchance.
Vom frühen Rückstand noch nicht richtig erholt wird Catanzaro per langem Flugball steil geschickt, sucht im Laufduell mit Bastian Eschbach clever den Körperkontakt und fällt. Dem sehr gut leitenden Schiedsrichter Hafes Gesrpacher bleibt nichts anderes übrig als die rote Karte wegen Notbremse zu ziehen (12.). Den folgenden Freistoß setzte der Ex-Hertener Lucas Eschbach auf die Latte. Gleichzeitig war dies aber auch die letzte nennenswerte Aktion der Gäste in der ersten Halbzeit.  Für die Hausherren hieß es ab der 13. Minute nicht nur den Rückstand sondern auch die numerische Unterzahl wett zu machen. Das taktische Konzept war völlig auf den Kopf gestellt, Coach Thorsten Szesniak brachte daher Rico Sergiacomo für Nicolas Bächle. (18.) und stellte das System um.
Der SVH begann nun, sich immer besser ins Spiel zu beißen. Dem Gäste-Keeper Dany Quintero blieb auch nicht verborgen, dass seine Vorderleute das Zepter immer mehr aus der Hand zu geben schienen und spielte von nun an seine größte Stärke aus - das Zeitspiel. Ob ein Krampf in der Wade, der gemütliche Weg den Ball zu holen oder der mittlerweile obligatorische Schnürsenkel, der sich auf misteriöse Weise bei einer Führung wie von selbst  öffnet - alles holte er aus seiner Trickkiste des Zeitspielens heraus...
Je länger aber das Spiel lief, desto besser machte es der SVH. Zwei gute Torchancen durch Mario Rittwag nach feinen Pässen von Michael Amrein konnten nicht in etwas Zählbares umgemünzt werden.
Nach etwa einer halben Stunde dann das nächste Highlight in einem rassigen, hitzigen aber immer fairen Derby: Eine geklärte Flanke landet bei Remo Laisa, dieser hebt den Ball über die herausrückende Hintermannschaft auf den startenenden Michael Amrein, der im Strafraum einen Schritt schneller am Ball ist als Quintero und zu Fall gebracht wird. Strafstoß für Herten und Gelb für den Torhüter der Gäste. Diese so gute Chance, den Ausgleich in Unterzahl zu erzielen, blieb allerdings ungenutzt: Der sonst so sichere Schütze Marco Beltrani zimmerte den Ball à la Roberto Baggio über das Tor. (35.)  
SV Herten - FSV Rheinfelden
 Auch nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Herten am Drücker, Spiel auf ein Tor und spätestens jetzt hat der SVH dem Spiel den eigenen Stempel aufgedrückt. Doch wie es im Fußball so ist, schießt Ballbesitz bekanntlich keine Tore und so konnte der FSV Rheinfelden in Minute 55 einen Konter ausspielen und erneut durch Catanzaro, der nur noch den Fuß hinhalten musste, die 2:0-Führung erzielen.
Wer nun dachte, der SVH gäbe sich geschlagen, sah sich getäuscht. Unbeeindruckt kämpften und malochten die zehn Hertener Spieler weiter und verlangtem dem Tabellenzweiten alles ab. In der 72. Minute wurden die Hausherren dann endlich für Ihren unbändigen Willen belohnt: Ein hervorragend aufgelegter Rico Sergiacomo startete den Angriff an der Mittellinie, über zwei Stationen gelangt der Ball zum freistehenden Marco Beltrani, der nun seine Torgefährlichkeit besser zeigte und den umjubelten Anschlusstreffer erzielte.
 SV Herten - FSV Rheinfelden
Das Spiel stand nun auf Messers Schneide. Die Gäste blieben durch Ihr Konterspiel jederzeit gefährlich, verstanden es aber nicht, den Sack endgültig zu zu machen. Stattdessen blieben die Hertener im Spiel und kamen immer wieder zu guten Möglichkeiten. Ein Drehschuß von Michael Amrein, Walde Schmidt mit einem Hammer aus der Distanz oder ein trockener Aufsetzer von Remo Laisa verfehlten allerdings das Gehäuse oder wurden vom Torhüter entschärft. So manches Mal hatten die Fans des SVH den Torschrei auf den Lippen, doch der Fußballgott trug heute nicht die grün-gelben Farben. Einmal wurde es noch brenzlig: Einen Freistoß durch Michael Amrein, für dessen vorangegangenes Foulspiel der Rheinfelden Mayer die Ampelkarte sah (82.) parierte der starke Torhüter Quintero ebenfalls. Der Gleichstand der Akteure war nun für die restlichen Minuten wieder hergestellt, doch es sollte nicht mehr sein.
 
Fazit: Drei Tore, zwei Platzverweise, ein verwandelter und ein verschossener Elfmeter. Ein Derby, bei dem ein jeder der knapp 550 Zuschauer auf seine Kosten kam und ein packendes Spiel im Stadion an der Steinenstraße zu sehen bekam.
 
So spielte unsere Erste:
 
Steffen Birlin - Riccardo Russo, Waldemar Schmidt, Bastian Eschbach, Marco Tauro (73. Tim Wiessmer) - Nico Bächle (18. Rico Sergiacomo), Remo Laisa, Mathias Hottinger (62. Sämi Kirstein), Mario Rittwag, Maikel Amrein - Marco Beltrani
 
Tore:
0:1 Catanzaro (5. FE), 0:2 Catanzaro (55.), 1:2 Beltrani (72.)
Bes. Vork.: Rot für Eschbach (12.) wg. Notbremse, GR Mayer (82.),
Beltrani (SVH) verschiesst FE (35.)
 
SR: Hafes Gerspacher (Kandern), Zuschauer: 570
 
Vielen Dank an alle SVH-Fans für die tolle Unterstützung!
 
 SV Herten - FSV Rheinfelden