Südkurier  vom 11.10.2010:
 

Fatih Cam sah und siegte

Fußball-Bezirksliga, Hochrhein: – So ein Spiel gibt's nicht alle Tage zu sehen. Als Schiri Francesco Natale den 3:2-Erfolg des FC Wallbach über den bis dato unbesiegten Tabellenführer SV Herten nach insgesamt 102 (!) Minuten abgepfiffen hatte, atmeten die meisten der über 300 Zuschauer erstmal tief.
Sie hatten ein Spiel erlebt, das es so nicht oft in dieser Bezirksliga zu sehen gibt.
Da waren in erster Linie die Gastgeber, die sich bei ihrem dritten Sieg in Folge als kompakte Einheit präsentierten. Von Beginn an, setzten sie den SV Herten unter Druck: „Vor der Pause waren sie uns in allen Belangen überlegen“, zog Thorsten Szesniak den Hut.
Der SVH-Trainer vermisste im ersten Abschnitt nicht nur Torjäger Michael Amrein und Mittelfeldmotor Michael Renk – sie waren auf Schulung und kamen erst zur zweiten Hälfte. Die Hertener schienen vom Wallbacher Elan beeindruckt und staunten nicht schlecht, als Fatih Cam (32.) die Flanke von Christoph Mutter volley ins Netz drosch.
Mit den beiden Michaels kam der SV Herten dann aber mit Volldampf aus der Pause. Als Alex Gette in die Tiefe passte und alles auf den Abseitspfiff wartete, schlug Musa Musliu (47.) eiskalt zu. „Wenn sich Faruk Cam nicht verletzt, drehen wir das Spiel“, sah Szesniak in der minutenlangen Unterbrechung die Ursache, dass seine Elf den Rhythmus umgehend wieder verlor.
Der Wallbacher war aus kurzer Distanz am Kehlkopf getroffen worden, musste umgehend in die Klinik. Die Hausherren erholten sich schnell von dem Schock. Yannik Thiel (61.) flankte, Markus Hristianovic kopierte Fatih Cam und traf ebenfalls volley – 2:1.
Cam (66.) setzte noch eins drauf und schlenzte die Kugel aus spitzem Winkel zum 3:1 ins Netz: „Dass Faruk in die Klinik musste, habe ich dabei versucht auszublenden“, betonte der zweifache Torschütze und gab sich bescheiden: „Die Hertener sind klar die Besten. Aber wenn bei uns die Tagesform stimmt, können wir jeden Gegner besiegen.“
Da ließ es sich auch verkraften, dass Mutter (74.) nach einem Revanchefoul gegen Dennis Carmelini „Rot“ und Daniel Schneider nach seinem zweiten Foul „Gelb-Rot“ sah. Mehr als das 2:3 durch Muslius Foulelfmeter (90.+3) gelang den Gästen nicht mehr.

SV Herten: Erste Niederlage seit Pfingstmontag

Elf Spiele in Folge hatte der SV Herten nicht verloren. Acht in der neuen und drei in der vergangenen Saison.
Die letzte Punktspielniederlage vor dem 2:3 beim FC Wallbach datierte vom 24. Mai (Pfingstmontag), als beim FC Hauingen mit 0:3 verloren wurde. (gru)

SV Herten: Sebastian Kirstein ist die Nummer 1

Die einen schütteln den Kopf; die anderen reiben sich die Augen. „Kann das sein, dass der mit der Nummer 1 spielt?“, fragt man sich immer wieder, wenn Sebastian Kirstein beim SV Herten aufläuft.
Als es neue Trikots gab und jeder seine Wunschnummer nennen durfte, schlug der Mittelfeldspieler zu: „Weil unsere Keeper Szesniak die 32 und Birlin die 22 hatten, war die 1 noch frei“, grinst Kirstein über den gelungenen Gag: „Aber es gab echt schon Schiris die haben nicht gewusst, ob das erlaubt ist.“

„Ich bin nach Herten gekommen, um Meister zu werden“

Zum ersten Mal zog sich Frank Tufaro (29) bei einem Punktspiel in Wallbach in der Gästekabine um. Im Sommer ging er zum SV Herten und kehrte nun mit dem Spitzenreiter ins Flößerstadion zurück.
Zum ersten Mal zog sich Frank Tufaro (29) bei einem Punktspiel in Wallbach in der Gästekabine um. Im Sommer ging er zum SV Herten und kehrte nun mit dem Spitzenreiter ins Flößerstadion zurück.
Frank, wie wurden Sie empfangen?
Eigentlich gut – wenn ich mal von ein, zwei rustikalen Zweikämpfen absehe.
Waren Sie nervös?
Eigentlich war's ein Spiel wie jedes andere. Aber ich muss zugeben, dass es ein sonderbares Gefühl war, die ehemaligen Kollegen gegen sich zu haben.
Wie schafften es die Wallbacher, euch die erste Niederlage beizubringen?
Sie waren motiviert und haben uns vor der Pause den Schneid abgekauft. Wir hatten etliche Ballverluste und Fehlpässe. Uns fehlte einfach die Geduld.
Vor einem Jahr sagten Sie, dass Sie noch einmal höherklassig spielen wollen. Wieso dann der Wechsel nach Herten?
Vor allem aus beruflichen Gründen ging ich nicht zu einem höherklassigen Verein. Allerdings will ich nochmal Erfolg und bin sicher, dass wir mit dem SV Herten vorn mitmischen. Ich bin ja gekommen, um Meister zu werden.
Ganz zufrieden wirken Sie nicht?
Nein, ich plage mich immer wieder mit Verletzungen. Aber ich bin selbst schuld, weil ich es nicht auskuriere, sondern immer wieder spielen will.

Das wars Geld wert

Was wurde an dieser Stelle schon lamentiert über das Niveau in der Bezirksliga. Stückwerk und Grottenkick waren noch harmlose Ausdrücke für das, was die Fußballer ihren Getreuen manchmal zumuten.
Wer allerdings das Vergnügen hatte, das 3:2 des FC Wallbach gegen den SV Herten zu genießen, der ging zufrieden heim. Beide Trainer waren sich einig, dass die Partie das Eintrittsgeld wert gewesen ist. Tolle Tore, rassige Zweikämpfe, sehenswerte Spielzüge, schöne Paraden, drei Platzverweise und ein Schiedsrichter, der keine Probleme hatte, sich dem hohen Niveau anzupassen. Unschön nur die Verletzung von Faruk Cam, der unglücklich von einem Schuss am Kehlkopf getroffen wurde. Ihm gilt der Wunsch nach schneller Genesung.
Badische Zeitung vom 11.10.2010:

FC Wallbach düpiert Herten

Spiel des Tages: 3:2-Sieg gegen den Tabellenführer.
FUSSBALL.Jubel in Wallbach, Tristesse in Herten. Der FC Wallbach hat mit einem verdienten 3:2 (1:0)-Heimsieg den Gästen die ersten Saisonniederlage in der Fußball-Bezirksliga beigebracht und seinen eigenen Aufwärtstrend mit dem dritten Erfolg in Serie fortgesetzt.

Erstmals saß bei den Platzherren André Steiner als neuer Chefcoach auf der Bank, nachdem er zuvor als Interimstrainer fungiert hatte, in der Vorwoche aber von der Wallbacher Vorstandschaft befördert wurde. Das schien auch seine Spieler regelrecht zu beflügeln. Sie lieferten besonders in der ersten Hälfte ihre wohl beste Saisonleistung ab. "Das war absolut überzeugend, was die Mannschaft geboten hat", freute sich auch Bernd Kroner, Wallbachs sportlicher Leiter.

Gästetrainer Thorsten Szesniak nahm die Niederlage gelassen: "Klar verliert man nicht gerne, aber irgendwann musste man damit rechnen." Für ihn war die 55. Minute die Schlüsselszene: Nachdem Wallbach die erste Hälfte dominiert hatte, drehten die Hertener nach dem Wechsel auf. Musah Musliu konnte in der 47. Minute den Rückstand von Fatih Cam (37.) egalisieren. "Dann waren wir am Drücker", so Szesniak. Kurz nach dem 1:1 wurde der Wallbacher Faruk Cam von einem Ball am Kehlkopf getroffen, was eine fast zehnminütige Spielunterbrechung nach sich zog. "Das nahm uns wieder den Wind aus den Segeln", so Szesniak. Die Platzherren nutzten dies gnadenlos aus und erhöhten mit Traumtoren von Markus Hristianovic und Fatih Cam auf 3:1. "Einzig die Rote Karte für Christoph Mutter war ein Wermutstropfen", so Bernd Kroner nach dem Spiel.   


Bilder vom Spiel in Wallbach unter:

http://www.suedkurier.de/bilder/regionalsport_hochrhein/

Gesehen auf der Homepage des FC Wallbach:


Fatih Cam - Herten ging....

Grosses Fussballfest im Wallbacher Flösserstadion


Was für ein Fussballfest am Samstagnachmittag im Wallbacher Flösserstadion vor über 300 Zuschauern. "Das war das beste Bezirksligaspiel, das ich in den letzten Jahren gesehen habe", so Südkurier-Sportreporter Matthias Scheibengruber nach dem Spiel. Und der kommt ja bekanntlich viel rum. Ein Spiel, in dem alles geboten wurde und mit dem FCW am Ende einen verdienten Sieger fand. Endstand 3-2! Dynamik, Spielwitz, viele Torchancen, wunderschöne Tore und packende Zweikämpfe, alles drin im 3. Spiel unter der Verantwortung von Neu-Coach André Steiner. Leider auch 3 Platzverweise und eine lange Verletzungsunterbrechung. Faruk Cam musste nach einem Schuss aus nächster Nähe an den Kehlkopf per Krankenwagen ins Spital gebracht werden. Faruk ist aber auf dem Weg der Besserung. Alles Gute und schnelle Genesung wünschen wir ihm an dieser Stelle. Sein älterer Bruder Fatih erwischte einen Sahnetag und avancierte mit 2 Super-Treffern zum Matchwinner.
Gleich zu Beginn legte der FCW los wie die Feuerwehr und erarbeitete sich Chance um Chance. Auch der SV Herten kam durch Ex-FCWler Frank Tufaro zu einer guten Möglichkeit. Keeper Patrick Bayer war aber zur Stelle und lenkte zur Ecke. "Tuffi" war allerdings insgesamt in der Wallbacher Hintermannschaft um die überragenden Florian Hoschke und Thomas Hart in guten Händen.
Kurz nach dieser Grosschance für den SVH dann das 1-0: nach toller Vorarbeit von Christoph Mutter hämmerte er in der 32. Minute den Ball volley in den Winkel. Was für eine Hütte! Danach hatte der FCW weitere gute Szenen, oft via rechts über den starken Christian Albiez. Es blieb beim 1-0 zur Pause, in der die Zuschauer schon viel Gesprächsstoff hatten.
Kurz nach Wiederbeginn dann der Hertener Ausgleich in Minute 47: Musah Musliu nutzte eine der wenigen Unachtsamkeiten der Wallbacher Defensive und traf unhaltbar zum 1-1. Jetzt hatte man das Gefühl, dass die Partie völlig kippen könnte. Im Nachhinein gesehen war die dann schon erwähnte Verletzungsunterbrechnung sogar gut für den FCW, denn die 7-minütige Pause nutzte das Team, sich vom Ausgleichs-Schock zu erholen und dort weiterzumachen, wo man Ende der 1. Halbzeit aufgehört hatte. Erneut bekam der FCW das Spiel gegen den Tabellenführer in den Griff und in der 60. Minute zum 2-1: Jannik Thiel spielte an der Grundlinie seinen Gegenspieler schwindelig und flankte perfekt auf den im Rückraum lauernden Markus "Becks" Hristianovic, der mit toller Schusstechnik den Ball direkt aus der Luft mit links ins rechte untere Toreck zirkelte. Wieder ein Treffer, der das Publikum mit der Zunge schnalzen liess! Nach einer weiteren guten Möglichkeit durch "Schmöll" Albiez erzielte Fatih Cam seinen 2. Treffer in der 65. Minute: von halbrechts schoss er unhaltbar für Herten´s Keeper ins lange Eck. Wie schon die beiden anderen FCW-Treffer ein Kandidaten-Tor für das "Tor des Monats". Die Schlussphase dann Dramatik pur: der gute Schiedsrichter Natale aus Steinen brachte nun seinerseits Farbe ins Spiel, stellte zunächst den für Faruk Cam eingewechselten Daniel Schneider (übrigens Ideen-Geber zur originellen Ueberschrift) mit Gelb-Rot vom Platz und anschliessend auch Christoph Mutter mit Rot für Tätlichkeit nach einer undurchsichtigen Aktion im Mittelfeld. Eine sehr harte Entscheidung! Auch der SVH bekam noch Gelb-Rot, dies aber erst kurz vor Schluss der Nachspielzeit. In dieser verkürzte erneut Musah Musliu per Foulelfmeter zum 3-2 und liess den FCW-Anhang nochmal mächtig zittern.

Die Mannschaft brachte den hochverdienten Sieg aber trotz Unterzahl souverän über die Bühne und holte sich beim Auslaufen genüsslich den Respekt-Applaus des Wallbacher Publikums. Das Team hat sich mit dieser grossartigen Leistung viel Rückhalt vom FCW-Anhang zurückgeholt, den man in den ersten Saisonspielen durch schlechte Auftritte teilweise schon verloren hatte.

Coach André Steiner schickte folgende Mannschaft ins Rennen: P. Bayer - J. Thiel, T. Hart, F. Hoschke, M. Hoschke - C. Albiez (85./D. Stengritt), Faruk Cam (50./D. Schneider), D. Zeller, C. Mutter - M. Hristianovic, Fatih Cam (88. M. Wenk)