Gesehen auf der Homepage des FC Bad Säckingen

 

Einen Tag nach dem „schwarzen Mittwoch“ für den rotschwarzen FC 08 leckt man sich beim FC 08 noch die frischen „Wunden“ und versucht, der aufgestiegenen Resignation Herr zu werden. Der Blick auf die Tabelle zeigt, dass der Abstiegskampf nach wie vor nicht verloren ist, man vielmehr in der Woche vom 30.04. bis zum 08.05. mit den Spielen gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Teams aus Laufenburg, Lauchringen und Altenburg noch einmal eine dicke Chance hat, in der Tabelle zu klettern und den ominösen 13.Tabellenrang doch noch zu erklimmen. Vor diesen „Tagen der Enstcheidung“ hat der FC 08 aber in einer Art „Bonusspiel“ beim SV Herten anzutreten, allerdings unter den denkbar ungünstigsten personellen Bedingungen. Neben dem gesperrten P.Psiuk fehlt weiterhin der schwer verletzte D.Wunderle (viele Grüße ins Krankenhaus und gute Besserung), sowie die angeschlagenen M.Seigel und V.Nguyen. Dieses Quartett stand in aller Regel bei Fitness beim Anpfiff jeweils auf dem Rasen. So werden die Jungfüchse K.Widmann und Ax.Tomiscek von Beginn an ihre Chance erhalten und ihr Bestes geben, um zu zeigen, dass sie auf Bezirksliganiveau mithalten können. Vielleicht gelingt gerade beim Fußballverein Nummer 1 der Stadt Rheinfelden gerade in dem Moment, in dem nicht mehr mit dem FC 08 gerechnet wird, eine faustdicke Überraschung.

 

Der SV Herten gehörte bis Mitte Oktober zu den stärksten und stabilsten Bezirksliga-Mannschaften. Man beeindruckte durch einen durchdachten System-Fußball mit zwei Viererketten, einem überragenden Torhüter (Spielertrainer Szesniak) sowie einem beweglichen und torhungrigen M.Musliu. Je länger der Herbst dauerte, desto mehr Sand kam Sand ins Getriebe des SV Herten und der Start in das Jahr 2010 verlief sehr schleppend. Erst nach 5 Spielen meldete der SV Herten den ersten Sieg, der war allerdings hammermäßig: 7:0 fertigte man den SV Schopfheim ab, was dem Vernehmen nach auch in der Höhe durchaus verdient gewesen sei. So ist der SV Herten wohl wieder „…in seine Abläufe gekommen…“, etwas, was T.Szesniak im Hinspiel gegen den FC 08 über neunzig Minuten hinweg seinen Mannen ins Gedächtnis rief. Die in Schopfheim eingeleitete positive Tendenz bestätigte der SV Herten auch am gestrigen Mittwoch, als er einen 0:2 Pausenrückstand voller Leidenschaft und Engagement noch zu einem 2:2 Endstand drehen konnte.

 

Der SV Herten besticht durch sein Kollektiv, aus dem aktuell vor allem Linksfuß L.Eschbach heraus sticht, der mit seinen vor und auf das Tor gezogenen Standards sowie seinen Hammer-Weitschüssen ligaweit für Aufsehen sorgt, aber auch ein technisch ganz sauberes und taktisch reifes Spiel im Mittelfeld bzw auf der linken Seite der Viererabwehrkette zeigt. Im zentralen Mittelfeld hat M.Renk das Spiel im Griff und sorgt für die notwendige defensive Absicherung für die offensivstarken Mitspieler. Sensationell die Torausbeute von Innenverteidiger A.Gette (9 „Buden“, zumeist nach Standards). Mit S.Kirstein, M.Musliu (sehr wahrscheinlich am Samstag verletzt fehlend), S.Kiewald, D.Carmelini und D.Heil verfügt der SV Herten über ein ganz exquisites Sturmpersonal. Defensiv musste der SV Herten in fünf von sechs Spielen im Jahr 2010 Mal jeweils mindestens zwei Kisten schlucken, was eine gewisse Anfälligkeit im letztjährigen Paradebereich zeigt. Dem SV Herten fehlt seit der Winterpause M.Tauro, ein effektiver Defensivmann, der sich in der Vorbereitung das Bein brach.

 

Zuhause zählt der SV Herten zu den besten Mannschaften der Bezirksliga. Niederlagen gab es daheim nur gegen die Kellerkinder Lauchringen und Weil II, ansonsten holte noch der FC Wallbach sowie am Mittwoch der FVL einen Punkt, alle anderen Gegner fuhren mit leeren Händen nach Hause.

 

Das Hinrundenspiel im Hochrheinstadion war eines der spektakulärsten Spiele des FC 08 in dieser Runde. Eigentlich schon deutlich auf der Siegerstraße und mit einem Mann mehr auf dem Platz verspielte man in den letzten 10 Minuten einen 4:2 Vorsprung. Die Tore fielen aus allen Lagen: 2 Elfmeter, ein direkt verwandelter Eckball, 2 Treffer nach Freistößen, es war etwas geboten gegen den damaligen Tabellenzweiten. Leider verletzte sich in diesem Spiel kurz vor dem Ende unser Leistungsträger D.Schäfer so schwer, dass er mit einem Schädelbruch für einige Tage ins Krankenhaus musste.

 

Für den FC 08 gilt, das Spiel in Herten nicht von vorne herein verloren zu geben, sondern so lange wie möglich offen zu halten, und sich nicht frühzeitig abhängen zu lassen. Gelingt es, den SV Herten zu locken und dann aggressiv zuzustellen, wird es Kontermöglichkeiten für die Mutter-Truppe geben, die man schon im Hinspiel (damals war C.Mutter herausragend) gut nutzen konnte.

 

So torreich die Auseinandersetzungen zwischen den beiden Teams jeweils im Hochrheinstadion in der Vergangenheit waren, so geizig ging man mit „Kisten“ in Herten um: die beiden letzten Begegnungen auf dem schmucken Sportgelände von Herten endeten nämlich torlos. Auch wenn der FC 08 als ganz klarer Außenseiter nach Herten fährt, besteht eine kleine Chance auf eine Überraschung, und an diese Chance sollte die Mutter-Elf glauben und sie wenn möglich beherzt beim Schopfe packen.

 

 

Aus Badischer Zeitung vom 23.04.2010

 

Mit großer Willenskraft hat Herten am Mittwoch gegen den FV Lörrach einen 0:2-Rückstand fast noch gedreht (2:2). Genau mit dieser Leidenschaft will Spielertrainer Thorsten Szesniak nun auch den FC Bad Säckingen in die Knie zwingen, um mit einem Sieg vielleicht doch noch ganz vorne mitreden zu können. Tristesse dagegen bei den Trompeterstädtern, die mehr denn je an Boden verlieren. Noch ist nichts verloren, aber langsam müssen die Mutter-Schützlinge wieder die Kurve bekommen.