Badische Zeitung vom 07.07.2011

HERTEN. Die Landesliga lockt Thorsten Szesniak nicht mehr ins Fußballtor zurück. Schulter und Knie machen das nicht mehr mit, sagte der 34-jährige Trainer, der schon im Frühjahr seine aktive Spielerlaufbahn beim Bezirksligameister und Aufsteiger SV Herten beendete. Obwohl die Liga für ihn kein Neuland ist, ist er genauso euphorisch wie der Verein und seine Spieler, mit denen er seit dieser Woche wieder im Training steht.

Viermal wöchentlich bittet Szesniak zum Üben, beim Diga-Cup am Samstag stehen die ersten Begegnungen an. Am Montag waren 16 Mann des 21er-Kaders im ersten Training, unter anderem fehlte Marco Beltrani, bei dem an diesem Tag der Riss eines Außenmeniskusses diagnostiziert wurde – "eine Verletzung, die er sich in der vergangenen Saison schon zuzog", bedauert Szesniak den späten Zeitpunkt. Auch Neuzugang Vincenzo Campana, der von RW Lörrach kam, wird unerwartet aus beruflichen Gründen in der Hinrunde lange ausfallen.

Szesniak sieht der Spielzeit sehr optimistisch entgegen und meint, sie frei von akuten Abstiegssorgen meistern zu können. "Ich bin überzeugt, das bekommen wir hin. Wir haben die nötige Euphorie, Ehrgeiz, Qualität und sind selbstbewusst." Die Akteure haben ihre Urlaube so geplant, dass sie nur kurze Phasen fehlen, "zum ersten Punktspiel sind voraussichtlich alle da", erwartet er. Immer mehr litten Mannschaften in den vergangenen Jahren unter Spielern, die in der Vorbereitung oder während der Punktspiele lange im Urlaub weilten. Am 14. August startet der Aufsteiger bei der SpVgg. Untermünstertal in die Saison.

Zu den Favoriten auf den Meistertitel zählt Szesniak, der 2001 für die Stuttgarter Kickers II in der Oberliga spielte, den FC Teningen, FV Lörrach-Brombach und Freiburger FC, zudem erwartet er eine Überraschungsmannschaft mit an der Tabellenspitze.

Die Hertener werden neu mit einem Bus zu allen Auswärtsspielen im Bezirk Freiburg fahren. Auch die Kosten für die Schiedsrichter steigen mit der höheren Liga deutlich: Von deren Klubs müssen mehr Unparteiische gestellt werden. Wer dies nicht kann, wird dafür vom südbadischen Verband zur Kasse gebeten. Szesniak betont, das sei dem SVH bewusst und er stelle sich darauf ein.