SVH stolpert in Weilheim

 

In den ersten zehn Minuten ging es gleich munter los. Hüben wie drüben durften sich die Mannschaften bei den Konstrukteuren der Tore bedanken, dass diese nicht auf die Idee kamen das Tor einen halben Meter breiter zu machen. In der 5. Spielminute scheiterte ein Weilheimer Distanzschütze, nach einem Abstimmungsfehler in der Hertemer Defensive, knapp. Drei Minuten später zischte ein abgefälschter Aufsetzer ebenfalls nur knapp am Gehäuse von Spielertrainer Szesniak vorbei. Auf der anderen Seite flatterte ein abgefälschter Weitschuss des SV's nur Wimpernschläge am Netz vorbei. Die Anfangsphase ging dennoch an die Hausherren, die weiter aus der zweiten Reihe gefährlich waren. Nach rund 20 Minuten bewahrte SV-Torwart Thorsten Szesniak mit einer Riesentat die Gäste vor dem Rückstand. Ein Weilheimer Angreifer platzierte eine Freistoßflanke per Kopf in Richtung Kreuzeck, doch Szesniak konnte seine Flugkünste zum Besten geben und klärte in letzter Sekunde zur Ecke. Bis dato war nicht viel von der ambitionierten Nummer 1 der Stadt Rheinfelden zu sehen. Doch in der 24. Minute zeigte man dann endlich einmal wie es gehen kann. Nach einer schnellen Kombination über die rechte Seite, kam der Querpass in die Mitte zu Rico, der seinen Gegenspieler mit einer geschickten Drehung nass machte, abzog, aber letztendlich am Pfosten scheiterte. In einer über weite Strecken hektischen 1. Halbzeit war es zwei weitere Male SV-Schlussmann Szesniak, der die Hertemer im Spiel haltete. In Minute 28 konterte der RWW, ihr Stürmer war schon auf und davon, doch Szesniak stürmte gute 35 Meter aus seinem Kasten, kam in aller Entschlossenheit zuerst an den Ball und schoss ihn in die Weilheimer Skyline. Wenig später wurde der Gästetorhüter wieder aktiv, als er einen weiteren Fernschuss, sensationell aus dem Tor kratzte.

 

Nach dem Seitenwechsel kam der SV mit dem vermissten Schwung aus der Kabine. Alexander Gette, der wohl torgefährlichste Abwehrspieler dieses Planetens, fasste sich ein Herz, marschierte durch das ganze Mittelfeld und zog aus 30 Metern ab. Tom Arzner im Kasten der Hausherren konnte den platzierten Schuss jedoch entschärfen. Diese Aktion war der Startschuss zu einer Drangperiode der Hertemer. Nur eine Minute später, leitete Sebastian Kirstein einen Angriff ein, verschaffte sich durch einen geschickten Doppelpass Platz und legte dann nach links zu Denniz Carmelini rüber, der freistehend aus 8 Metern das Leder nur knapp über das Gehäuse jagte. Kurz danach brachte Kirstein eine Ecke zum linken Ende des 5-er, wo er Remo Laisa fand, der den Ball ein wenig überrascht den Ball am Tor vorbeischob. Die Hertemer machten ein wenig auf, was den RWW zu Kontern einlud. Ein angeschnittener Ball in die Spitze, welcher an der Seitenauslinie entlang in die Spitze flog, sorgte für einige Aufregung bei den mitgereisten Fans des SVH. Vermutlich drehte der Ball sich kurze Zeit mit voller Umdrehung über die Linie, ehe er am Fuß des Angreifers landete, der am Ende am starken Szesniak scheiterte. In der 64. Minute folgte die umstrittenste SItuation des Spiels. Die Hausherren fuhren einen Konter, der Stürmer kam im Zweikampf gegen den Hertemer Verteidiger ins Straucheln und fiel hin, doch der der Abwehrspieler hatte ihn nicht berührt. Der ansonsten gute Schiedsrichter entschied auf Freistoß - Distanz 30 Meter. Für den Schützen scheinbar nicht zu weit! Der Ball fand sich wenige Sekunden nach der Ausführung des Freistoßes neben den Pfosten im Netz wieder. Das 2:0 war also perfekt. In der Folge liefen die Hertemer vergebens an. Lediglich ein Freistoßtrick von Kapitän Michael Renk und Marco Beltrani, welcher den schnell ausgeführten Freistoß in die Mitte brachte, den Alexander Gette an den Pfosten setzte, brachte noch einmal große Gefahr. Endstand 2:0

 

 

Fazit: Das Spiel wurde in der 1. Halbzeit verloren, als man zu wenig Kampfbereitschaft und Durchschlagskraft an den Tag legte. Ansonsten ist der Mannschaft nicht viel vorzuwerfen, da man sich über die gesamte Spielzeit mehr als bemüht hat, den Anschluss- oder Ausgleichstreffer zu erzielen. Lediglich der letzte Pass und vorallem die eklatante Chancenauswertung liesen zu wünschen übrig. Ein Punktgewinn wäre durchaus nicht unverdient gewesen. Gegen Schönau bedarf es dennoch einer Leistungssteigerung und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.

 

Man of the match: Sandro Bruno! Der eigentliche A-Jugendspieler kam nach 6-wöchiger Verletzungspause direkt in die Anfangself und wusste durchaus zu überzeugen. Anfangs hatte er vielleicht noch ein wenig Nervosität in seinen Aktionen, doch mit zunehmender Spieldauer wurde er zu einem absoluten Ruhepol in der Abwehr. Ein ums andere Male kochte er seine Gegenspieler ab. Über die Zukunft in der Innenverteidigung muss man sich also keine Sorgen machen, zumal mit Yannick Haas, ein weiterer A-Junior womöglich nachrücken wird.

 

Schiedsrichter: In einer vorallem gegen Ende sehr hitzigen Partie, ließ sich der Referee nicht beirren und zog seine Linie durch. Ihm unterlief jedoch ein folgenschwerer Fehler. Das vermeintliche Foul vor dem Freistoß zum 2:0 resultierte weniger aus einem Foulspiel, sondern viel mehr aus einer Rutschpartie des Stürmers. Dennoch alles in allem eine gute Leistung.