Interview mit Michael Amrein - www.fupa.net/hochrhein
 
Die Niederlage des letzten Wochenendes wird vielen beim SV Herten noch lange im Kopf haften bleiben. Fünf Minuten vor Schluss führte man noch mit 2:0, dann drehte der SV Rheintal das Spiel, erzielte drei Tore und gewann letztlich mit 3:2. Stürmer Michael Amrein versuchte die Niederlage in Worte zu fassen.
 
BZ: Herr Amrein, haben Sie den Schock vom Wochenende schon verdaut?
 
Amrein: Verdaut ja, aber ich kann es immer noch nicht glauben. Das ganze war schon unfassbar, denn es hat ja jetzt in den letzten beiden Spielen jeweils ein zwei Tore Vorsprung nicht zum Sieg gereicht. Wenn man sich ausrechnet, wo wir mit den fünf Punkten mehr in der Tabelle stehen würden, ist das sehr ärgerlich.
 
BZ: Drei Tore in den letzten vier Minuten - lag das nur an der Unterzahl? Kurz zuvor hatte Mario Rittwag ja Gelb-Rot gesehen.
 
Amrein: Ich glaube nicht, dass es nur an der Unterzahl lag, obwohl sie sicher auch dazu beigetragen hat. Unser Problem war eher, dass wir am Schluss zu viel wollten. Anstatt das 2:0 über die Zeit zu bringen, wollten wir wir das dritte Tor machen.
 
BZ: Haben Sie vorher schon mal eine so bittere Pleite erlebt?
 
Amrein: Eine solche Dramatik wie in den letzten vier Minuten bisher nicht. Als ich in der 85. Minute ausgewechselt wurde, sah ja auch alles noch nach einem Sieg aus. Jetzt weiß ich wie sich die Bayern-Fans 1999 im Champions League-Finale gefühlt haben. Vor zwölf Jahren habe ich mit dem FC Tiengen 08 mal in einem Landesligaspiel in Gundelfingen bis zur 70. Minute 4:1 auswärts geführt - am Ende hatte Gundelfingen 5:4 gewonnen.
 
BZ: Gegen Buch und Weilheim haben Sie und Ihre Mitspieler in der Schlussphase bereits zwei sicher geglaubte Siege noch hergegeben. Fehlt Ihnen manchmal am Ende die Konzentration?
 
Amrein: Uns fehlt in solchen Spielen etwas die Cleverness und Abgezocktheit, die Punkte nach Hause zu bringen, glaube ich. Gegen Weilheim haben wir kurz nach der Halbzeit den Anschlusstreffer kassiert, sonst hätten wir da mit Sicherheit deutlich gewonnen. Rheintal hat nach 1:2 wieder Blut geleckt und alles nach vorne geworfen.
 
BZ: Am Wochenende müssen Sie nach Murg. Warum werden Sie dort einen Sieg nicht mehr aus der Hand geben?
 
Amrein: Weil wir aus den letzten beiden Spielen gelernt haben. Wir werden gegen Murg einfach einen drei Tore Vorsprung herausspielen, dieser dürfte dann ja reichen... (schmunzelt)