Aus Südkurier vom 28.09.2009

 

Lucas Eschbach einfach überragend

Kommt ein Lucas geflogen: Torwart Christoph Grüllich war machtlos, als Lucas Eschbach mit seinem Lupfer den zweiten Treffer für den SV Herten beim 2:1-Erfolg über den SV Schopfheim erzielte.

 

Sie wussten sofort, bei wem sie sich für den 2:1-Sieg gegen den SV Schopfheim zu bedanken hatten. Kaum hatte der schwache Schiedsrichter Zan Gavranovic (Lörrach) die Partie beim SV Herten abgepfiffen, feierten die Gastgeber ihren besten Mann: Lucas Eschbach.

Der 19-Jährige hatte es nahezu allein geschafft, die Schopfheimer an den Rand des Wahnsinns zu bringen. Zunächst sorgte er mit einem gefühlvollen Lupfer (18.) für das schon entscheidende 2:0. Dann rettete er zwei Mal per Kopf auf der Linie: Sowohl den Schuss von Fayira Keita (80.) als den des eingewechselten Maurizio Arato (87.) holte er von der Linie.

Den Punkt hätten sich die kampfstarken Gäste ohne weiteres verdient. „Es zieht sich seit Wochen wie ein roter Faden durch mein Team – wir treffen einfach das Tor nicht“, raufte sich Trainer Germano Fanciulli die Haare: „Wir lassen aber den Kopf nicht hängen.“

Dazu hätte der SV Herten allen Grund gehabt, wäre Lucas Eschbach nicht gewesen. Mit seiner Leistung kaschierte er das teilweise chaotische Abwehrverhalten seiner Nebenleute. Davon ließ sich sogar Spielertrainer Thorsten Szesniak anstecken, der den Anschlusstreffer von Keita (38.) mit auf seine Kappe nehmen musste.

Einzig Lucas Eschbach bewahrte die Nerven und seine Elf vor der zweiten Niederlage in Folge. Ein Schmankerl für sich war das Traumtor zum 2:0. Marco Beltrani hatte einen Freistoß aus dem Mittelfeld vors Tor geschlenzt. SVS-Torwart Grüllich stürmte dem Ball entgegen, doch Eschbach war schon eine Etage höher und lupfte die Kugel gefühlvoll ins Netz: „Das war nicht einstudiert – ich hatte einfach nur Glück, dass alles passte“, strahlte der Hertener über seinen Treffer.

Kurz zuvor hatte er bereits dem laufstarken Musa Musliu – seit gestern übrigens 25 – zum Führungstor gratuliert. Der war beim Solo schneller als Yannick Pawlik und schob die erste Torchance zum 1:0 (12.) ins Netz.

Bis kurz vor Spielende war's das dann auch mit Hertener Torchancen. Erst kurz vor Schluss hätten Thorsten Heckmann (87.) und Sebastian Kiewald (89.) bei ihren Konterchancen alles klar machen können. Auch bei einem Strafstoßpfiff von Gavranovic – Pawlik hatte Musliu von den Beinen geholt – hätten sich die Schopfheimer nicht beklagen dürfen.

Andererseits hätten sie theoretisch einen Strafstoß kriegen müssen, als Gavranovic eine Gelbe Karte gegen Szesniak gezückt hatte, weil er dessen Stoßen – im Strafraum – gegen Jens Lonau ahndete. Die seltsame Spielfortsetzung war allerdings ein indirekter Freistoß außerhalb des Strafraums.

 

 

Schlecht wie noch nie!

 

Mit dem glücklichen 2:1 gegen den SV Schopfheim bleibt der SV Herten mit an der Tabellenspitze. Zufrieden war Spielertrainer Thorsten Szesniak (31) allerdings nicht.

 

Thorsten, das war kein Spiel für schwache Nerven!

Auf keinen Fall. Es war unsere bislang schlechteste Saison-Leistung.

 

Wo sahen Sie die Defizite?

 

Nahezu überall. Wir kamen nicht ins Spiel, zeigten miserables Abwehrverhalten. Die Schopfheimer haben uns enorm unter Druck gesetzt. Sie haben aufgezeigt, dass mit ihnen zu rechnen sein wird. Wenn Hakan Sari spielen darf, werden die Schopfheimer noch für einige Überraschungen sorgen.

 

Warum reichte es zum Sieg?

 

Weil wir das Glück das Tüchtigen haben. Anders kann ich es nicht erklären. Wir schaffen es, aus nichts zwei Tore zu machen. Das zeichnet die Mannschaft allerdings auch wieder aus.

 

Eigentlich zwei tolle Tore.

 

Ja schon, aber sie waren mit ein Grund für unser schlechtes Spiel. Nach diesen Toren haben wir wohl gedacht, es geht hier ohne großen Aufwand.

Phasenweise herrschte blankes Chaos in der Abwehr.

 

Richtig. Das Schopfheimer Anschlusstor hat da hervorragend hineingepasst. Da stimmte gar nichts mehr.

 

Was war in der 71. Minute los?

 

Ich werde vom Schopfheimer Spieler zwei Mal getreten, dann stoße ich ihn. Das sieht der Schiri und zeigte mir Gelb. Warum es allerdings nicht Strafstoß gegen uns, sondern indirekten Freistoß außerhalb des Strafraums gab, kann ich nicht beantworten.

Nachgefragt hat

Matthias Scheibengruber

 

 

Aus Badischer Zeitung vom 26.09.2009

 

Zwei Tore wie aus dem Nichts

Der SV Herten hat seine erste Saisonniederlage in Weil gut verkraftet. Er behielt am Samstag im Heimspiel gegen den SV Schopfheim knapp mit 2:1 (2:1) die Oberhand. Die Hertener bissen sich somit in der Tabelle der Fußball-Bezirksliga Hochrhein oben fest, die Situation der Wiesentäler verschlechterte sich indes.

 

Für die Gastgeber war es ein glücklicher Erfolg, denn der Aufsteiger setzte der Elf von Spielertrainer Thorsten Szesniak zu. Besonders in der Anfangsphase zeigte Schopfheim seine spielerische Dominanz, allerdings nur bis zur Strafraumgrenze – "einmal mehr unser Problem", meinte der Schopfheimer Spielausschuss Jürgen Hauser, der allerdings beim nächsten Spiel wieder auf Torjäger Hakan Sari zurückgreifen kann.

 

Effektiv spielten dagegen die Gastgeber: Torjäger Musah Musliu (11.) und Lucas Eschbach (17.) schossen eine schnelle 2:0-Führung heraus. "Das waren eigentlich Tore aus dem Nichts", wunderte sich selbst Szesniak, "denn wir hatten doch große Probleme mit den Schopfheimern, die einen guten Fußball gespielt haben." Derlei Komplimente hängen Hauser langsam zum Hals heraus. "Gut gespielt, aber keine Punkte. Das mussten wir uns schon einige Male anhören." Hauser wollte der Mannschaft überhaupt keine Vorwürfe machen. Bis auf die Torausbeute durfte er zufrieden sein.

 

Bei den Platzherren lief nicht alles wie gewünscht. "Da war vieles Stückwerk, was wir abgeliefert haben", kritisierte Szesniak, nahm allerdings natürlich gerne die Punkte mit. "Lieber schlecht spielen und gewinnen", meinte Szesniak, der mit seiner Mannschaft gestern noch einen "Sauserbummel" auf die Tüllinger Höhe unternahm.

 

 

Aus Oberbadischem Volksblatt vom 26.09.2009

 

Bezirksliga: Herten schlägt starke Schopfheimer 2:1 - eigentlich hätte der Sieger SV Schopfheim heißen müssen.

 

Der Bezirksliga-Aufsteiger war am Samstag in Herten über weite Strecken die bessere Mannschaft, scheiterte letztlich jedoch an seiner Ineffizienz im gegnerischen Strafraum. Der 2:1-Erfolg des SV Herten war sicherlich schmeichelhaft. Aus dem Nichts führte der Spitzenklub nach 17 Minuten durch die Treffer von Torjäger Musah Musliu und Lucas Eschbach mit 2:0. Der SV Schopfheim schaffte allerdings vor der Pause noch den Anschlusstreffer durch Keita Fayirh.

Auch im zweiten Abschnitt beeindruckten die Gäste mit ihrem gefälligen Spiel. So sah es auch Hertens Spielertrainer Thorsten Szesniak: Wir waren viel zu verkrampft. Die Schopfheimer haben uns das Leben sehr schwer gemacht. Das ist eine richtig gute Mannschaft.

Während Herten mit nunmehr 18 Zählern zum Spitzentrio zählt, steckt der SV Schopfheim mit sechs Zählern vorerst im unteren Tabellendrittel fest.