Aus Südkurier vom 09.11.2009

 

Silfangs „Kindergarten“ setzt die Akzente

 

Dos Loch im nagelneuen Wehrer Kunstrasenplatz war dann doch zu wenig tief für Dennis Heil, um sich darin zu verstecken. Der Stürmer des SV Herten war nahezu untröstlich, dass er in der 25. Minute die beste Chance zur Führung vergeigt hatte. Marco Beltrani hatte scharf von rechts geflankt, doch Heil kam mit der Fußspitze nicht mehr an den Ball.

Wie entscheidend diese Szene für den SV Herten, der als Tabellenführer in die Wehrer Frankenmatt gekommen war, zeigte sich nur zwei Minuten später. Aytekin Güngör, der „Macher“ im Wehrer Mittelfeld hatte Giuseppe Catanzaro steil geschickt. Der schüttelte Remo Laisa im Laufduell ab und schob die Kugel an Steffen Birlin zur Wehrer Führung ins Netz.

Thorsten Szesniak, mit Erkältung pausierender Hertener Spielertrainer, widersprach nicht, dass das wohl schon der entscheidende Moment im Spiel gewesen ist: „Bis dahin waren wir die Ton angebende Mannschaft“, hielt sich sein Ärger trotz der Niederlage in Grenzen: „Natürlich wollten wir hier etwas holen. Aber man muss auch mal die Größe haben, einzugestehen, dass der Gegner einfach besser war.“

Letztlich boten sich beide Teams ein offenes Spiel, das nicht nur den siegreichen Trainer Lothar Silfang erfreute: „Da war viel Pfeffer drin.“ Für den Wehrer Trainer war weniger entscheidend, dass seine Elf nun wieder an der Spitze steht: „Wir wollten die Hertener einfach nicht davonziehen lassen.“

Das gelang, weil Güngör und Catanzaro noch vor dem Seitenwechsel erneut genial zusammenspielten. Wieder setzte sich der fleißige Mittelfeldmann durch und passte auf den frei lauernden Stürmer, der keine Mühe hatte, das 2:0 zu besorgen.

Im zweiten Abschnitt stellten die Hertener dann zwar ihre Abwehrreihe auf Dreier-Kette um und verstärkten die Offensive: „Zwingendes ist dabei aber nicht herausgesprungen“, stellte Szesniak fest, dass letztlich die Ideen gefehlt haben. Einzig der Anschlusstreffer von Alexander Gettes, der zuvor schon nach Eschbachs Flanke mit einem Kopfball gescheitert war, sprang für die Hertener Angreifer heraus: „Uns ist gegen die stabil stehende und souverän agierende Abwehr zu wenig eingefallen.“

Wesentlich Anteil am erfolglosen Hertener Anrennen hatte wiederum Silfangs „Kindergarten“. Die jungen Spieler erfreuten vor allem im zweiten Spielabschnitt die Herzen der eingefleischten Wehrer Zuschauer. In Timo Schmidt, Davide Cannova, Giuseppe Riina, Felix Kohlbrenner und Rouven Rünzi standen phasenweise fünf Spieler auf dem Platz, die noch vor Jahresfrist das Trikot der A-Junioren getragen haben: „Die Jungen bekommen ihre Einsatzzeiten bei mir und sie zahlen es durch Leistung zurück“, freut sich Lothar Silfang, dass die Mischung stimmt. Nicht umsonst ließ er Sönmezüren und Masullo auf der Bank und schickte Riina erstmals von Anfang ins Spiel: „Er hat sich im Training eben aufgedrängt“, begründete Silfang diese Maßnahme.

 

Aus Badischer Zeitung vom 09.11.2009

 

FC Wehr gewinnt Spitzenspiel

 

Der FC Wehr hat das Spitzenspiel in der Fußball-Bezirksliga Hochrhein gegen den SV Herten gestern mit 2:1 (2:0) gewonnen und damit die Tabellenführung von den Gästen zurückerobert. "Es ist zwar ärgerlich, dass wir verloren haben, aber unterm Strich geht der Sieg für Wehr in Ordnung", war die Meinung des erkrankten Hertener Spielertrainers und Torhüters Thorsten Szesniak. Der Wehrer Coach Lothar Silfang freute sich über den Sieg, meinte allerdings zur Tabellenführung: "Das ist unerheblich. Hauptsache es bleibt spannend."

 

Die Gäste erwischten den besseren Start und hatten durch Dennis Heil auch die Chance zur Führung. Im Gegenzug machte Giuseppe Catanzaro es besser und zeigte bei der ersten Möglichkeit für die Platzherren seine Torjägerqualitäten. Ersatztorhüter Steffen Birlin war ohne Chance. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte netzte Catanzaro nach toller Vorarbeit von Aytekin Güngör das zweite Mal ein, und es schien, als würde Wehr einem sicheren Sieg entgegensteuern.

 

Als die Gäste jedoch kurz nach dem Seitenwechsel durch Gette den Anschlusstreffer erzielten, schien sich das Blatt zu wenden. Aber nicht Herten trumpfte nun auf, sondern Wehr hatte die Partie im Griff. "Wir haben nichts mehr anbrennen lassen. Die Abwehrarbeit war hervorragend", attestierte Silfang seinen Spielern, "nur schade, dass wir die Räume, die wir dann hatten, nicht genutzt haben." Szesniak hoffte, dass das 2:1 neue Kräfte freilegen würde, wurde aber getäuscht. "Wir waren nicht mehr zwingend genug. Nachdem wir vor der Pause spielerisch mithalten konnten, versuchten wir es nach der Pause mit der Brechstange."

 

In Wehr trainiert seit drei Wochen der Weiler Torhüter Thorsten Sparr mit, "um sich bei uns fitzuhalten", sagte Silfang. "Anscheinend haben zwei Schweizer Klubs Interesse an ihm." Sparr ist immer noch beim SV Weil angemeldet.