Gesehen auf der Homepage des FC Tiengen am 03.05.2010

 

Den Gegner zu oft eingeladen...

... hat Tiengens Erste und deshalb auch zu Recht mit 4:2 Toren den Kürzeren gezogen. Es war ein rassiges, temporeiches Bezirksligaspiel auf hohem Niveau trotz des rutschigen Untergrunds im Tiengener Dauerregen. Auf Tiengener Seite gab es Licht, wie die gute Moral beim zurückkämpfen ins Spiel aber an diesem Tag (noch) zu viel Schatten beim Auslassen der Chancen und bei vielen individuellen Fehlern.

Die Partie begann mit zwei Schrecksekunden in der ersten Minute, als ein Freistoß aus spitzem Winkel an die Latte gezirkelt wurde und in der 3. Minute, als Herten die erneute Führung auf dem Fuß hatte. Jedoch war es der FC Tiengen, der mit der ersten wirklich guten Chance die Führung erzielte. Nexhdet Gusturanaj hatte abgezogen und der Ball auf dem nasen Untergrund Fahrt aufgenommen, so dass Szesniak im Hertener Tor nur abklatschen konnte - Carlos Cantos war zur Stelle und staubte ab zum 1:0 für die Hausherren. "Das wird nicht der letzte gefährliche Ball für die Keeper bleiben" hatte der sportliche Leiter gemutmaßt und sollte Recht behalten: In der 15. Minute fand ein Freistoß den Weg flach durch die Tiengener Mauer, diesmal konnte Martin Hackenberger nur abklatschen und es hieß 1:1.

Die Partie wogte nun hin und her, es gab Chancen auf beiden Seiten, wobei Tiengen in dieser Phase die besseren hatte, es aber versäumte, Zählbares daraus zu erzielen. In der 25. Minute rutschte Carmine Marinaro im Mittelfeld aus, der Ball gelangte zum SV Herten, die im 3 gegen 2 den Konter sauber zu Ende spielten und zeigten, wie einfach es sein kann - 2:1 für Herten, gleichzeitig der Pausenstand.

Der FC drängte nach dem Wechsel auf den Ausgleich und Herten blieb mit sehenswert schnörkellos vorgetragenen Kontern stets brandgefährlich. Doch Tiengen kam zurück, der eben erst eingewechselte Nuredin Fetahi stocherte nach einer Rastoder Ecke aus dem Getümmel den Ball über die Linie, ein Tor Marke "Nuri" zum 2:2 und die Partie war wieder offen. Allerdings nur gefühlte 10 Sekunden (es mögen zwei Minuten gewesen sein) Ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld (es hatte wohl keiner "Hintermann" gerufen?!) und ein erneut blitzschnell und blitzgescheit gespielter Hertener Konter und der alte Abstand war wieder hergestellt.

Tiengen wollte auch nach diesem Tiefschlag und spielte auf den Ausgleich, verkrampfte aber in seinen Bemühungen nun zusehends. Trotzdem ergaben sich noch die eine oder andere Chance, doch nach einem Freistoß in der 84. Minute und anschließender kollektiver Verwirrung im FC-16er hieß es 4:2 für Herten und die Partie war gelaufen.

Fazit: Gegen die spielstarken Hertener darf man verlieren, muss es aber nicht. Denn letztlich waren alle vier Tore Einladungen der Tiengener durch individuelle Fehler oder (wie beim ersten Treffer) weil man klarste Anweisungen ("wir gehen jedem Ball konsequent nach, weil die gefährlich werden auf dem nassen Boden...") schlicht nicht befolgte. Der SV Herten hat an diesem Sonntag gezeigt, wie man einfachen und effektiven Konterfußball mit dem Blick für den besser postierten Mitspieler spielt... Schade drum!

 

 

Aus Südkurier vom 03.05.2010

 

Entscheidung durch Kirstein

Der SV Herten setzte sich in einer rassigen Partie mit 4:2 (2:1) beim FC Tiengen 08 durch. Bereits nach 40 Sekunden zwang Sebastian Kirstein mit einem Freistoß aus spitzem Winkel Tiengens Schlussmann Martin Hackenberger zum Eingreifen.

 

Keine Minute später kam nach einem Freistoß von Lucas Eschbach Dennis Carmelini zum Kopfball, verfehlte aber das Ziel. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel gingen die Gastgeber in Führung. Der agile Nexhdet Gusturanaj (10.) zog herzhaft ab, SVH-Spielertrainer im Kasten, Thorsten Szesniak, konnte nur abklatschen. Der aufgerückte Carlos Santos drückte den Ball über die Linie.

 

Das Spiel nahm nun richtig Fahrt auf. Zwar versuchte der FC Tiengen 08 immer wieder, das Spiel unter Kontrolle zu bekommen. Doch der SV Herten wirkte spritziger, war oft einen Tick schneller am Ball und machte mächtig Betrieb. Die Tiengener wussten sich oft nur mit Fouls zu helfen. Und für Standardsituationen haben die Hertener gleich drei Spezialisten in ihren Reihen: Sebastian Kirstein, der frech Ecken direkt aufs Tor zieht, Lucas Eschbach und Kevin Suckert, die sich bei der Ausführung von Freistößen abwechseln.

 

Einer dieser Freistöße brachte dann den Ausgleich. Hackenberger konnte den satten Schuss von Eschbach aus gut 20 Metern nur abwehren, der aufmerksame Marco Beltrani war zur Stelle – 1:1. Kurz vor der Pause setzte Beltrani erneut zu einem Sturmlauf an und schloss ihn mit dem Führungstreffer ab.

 

Zuvor versäumte es das Tiengener Team von Interimstrainer Daniel Pietzke, selbst das zweite Tor zu erzielen. Alberto Di Girolamo (30.) verpasste den richtigen Moment, um Nexhdet Gusturanaj anzuspielen. Er versuchte es mit einer Bogenlampe, die Szesniak zur Ecke abwehrte. Vier Minuten vor dem Pausenpfiff lief Gusturanaj allein auf das Hertener Tor zu, scheiterte aber an Szesniak, den Nachschuss setzte Oliver Atalla haarscharf über den Kasten.

 

Bei Wiederbeginn kam Nuredin Fetahi beim FC Tiengen 08. Der Mazedonier sorgte für eine echte Belebung des Spiels. Ihm gelang auch der verdiente Ausgleichstreffer in der 67. Minute. „In der zweiten Hälfte hatten beide Teams ihre Möglichkeiten und dann kassieren wird diesen grausamen Konter“, ärgert sich FCT-Sportchef Rainer Schillinger über das 2:3 durch Sebastian Kirstein, drei Minuten nach dem 2:2. Alex Gette (88.) ließ dem gar noch das 2:4 folgen.