Gesehen auf der Homepage des FC Bad Säckingen am 02.10.2009

 

Tag des offenen Tores am Tag der deutschen Einheit

 

Erneut erlebten die Zuschauer im Hochrheinstadion ein Spiel, welches reichlich Gesprächstoff lieferte. Zunächst konnte der FC 08 mit Alex Tomicsek einen wichtigen Spieler wieder unter dem einsatzbereiten „Personal“ begrüßen, da dessen Sperre aus dem Schönau-Spiel abgelaufen war. Die erste Viertelstunde bestimmte eindeutig der Gast aus Herten und zeigte dabei feinen „Systemfußball“, bei dem jeder Spieler seine Position und Rolle diszipliniert hielt und ausfüllte. Drei gute Angriffe wurden aber nur ansatzweise mit Torgefahr abgeschlossen. Aus heiterem Himmel stürmte A.Tomicsek in der 18ten Minute mitten durch die Hertener Deckung und kam beim Überlaufen des letzten Gegenspielers in hohem Tempo zu Fall. Trotz heftiger Proteste von Hertener Seite verwandelte Cha Brogno zur Führung. Direkt nach dem Wideranpfiff bekam der SV Herten einen Freistoß von der Seitenaußenlinie auf Höhe des Strafraums zugesprochen. L.Eschbach brachte das Leder mit Wucht flach in Richtung zweiten Pfosten, wohin das Spielgerät auch durch die Passivität der FC-08-Spieler gelangte, und von M.Musliu aus kurzer Distanz zum Ausgleich ins Netz gespitzelt wurde. Dieser Treffer war eine „Hallo-Wach“-Tablette für den FC 08: fortan übernahm man das Kommando und kam zu guten Angriffen. Zunächst scheiterte B.Cerimi noch an Hertens Torhüter T.Szesniak, dann holte C.Mutter einen Freistoß für den FC 08 heraus. Die feine Flanke von Cha Brogno wuchtete A.Tomicsek mit seinem ersten Bezirksliga-Tor per Kopf in den Winkel des langen Eckes. Bis zur Halbzeit vergaben M.Seigel und C.Mutter noch gute Möglichkeiten, die größte ließ ausgerechnet Cha Brogno Sekunden vor dem Abpfiff liegen, als er alleine auf T.Szesniak zulief und das Leder um Zentimeter neben das Hertener Gehäuse setzte.

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hatte: der FC 08 war im Vorwärtsgang und erzielte durch C.Mutter nach artistischer Vorarbeit von Cha Brogno, der auf engstem Raum seine bis zu 15 Jahre jüngeren Gegenspieler nass machte, und eiskalt seinen Sturmkollegen bediente. C.Mutter hatte zwei Mal das vierte Tor auf dem Fuß, doch stattdessen verwandelte M.Beltrani für Herten nach einer Eckballserie (drei am Stück) einen ebensolchen direkt: das Spiel war wieder offen. Der FC 08 wusste eine Antwort: im Zusammenspiel der beiden Spitzen und unter Zuhilfenahme einigen Dusels stolperte C.Mutter seinen zweiten Treffer in den Hertener Kasten. Nachdem dann Hertens Kapitän Renk einige Nettigkeiten in Richtung des Schiedsrichters loswurde, war der FC 08 plötzlich auch noch in Überzahl. Aber wie das so ist mit unserer Ersten in dieser Runde: immer dann, wenn man sich befreien und Ruhe in das Geschehen bringen könnte, geschieht gerade das Gegenteil. Der SV Herten, der schon lange nicht mehr den Habitus einer Spitzenmannschaft versprühte, kämpfte sich noch einmal zurück. Ungehindert kombinierte man sich über die linke Angriffsseite durch die FC 08-Abwehr und bedankte sich erneut für so viel großzügigen Raum. Der Ausgleich fiel durch einen Foulelfmeter, über dessen Berechtigung hier nicht spekuliert werden soll. M.Glaisner hatte sich zwar „rechts unten“ für die richtige Ecke entschieden, doch war M.Muslius Ball präzise und scharf geschossen.

Noch in den letzten Minuten hatte B.Cerimi und C.Mutter die Chance zum Siegtreffer, doch war das Zielwasser aufgebraucht.

Eine schlimme Szene ereignete sich kurz vor dem Abpfiff, als D.Schäfer und L.Eschbach mit den Köpfen zusammenprallten und beide liegen blieben. Beiden Spielern ist zu wünschen, dass „lediglich“ ein Brummschädel und keine ernstere Kopfverletzung (Gehirnerschütterung oder ähnliches) Konsequenz aus diesem Zusammenprall sein möge, und jeder am Montag wieder seiner Arbeit und zum nächsten Wochenende seinem Sport nachgehen kann. Von hier aus gute Besserung.

Auf FC 08 Seiten hat man ganz klar einen Sieg hergeschenkt. Über die Leistung der Mannschaft gab es unterschiedliche Einschätzungen. Einige wollten ein tolles Spiel gesehen haben, andere, allen voran Trainer Roland Mutter, sprachen von einer weiteren Enttäuschung. Die Flut an Gegentoren ist absolut Besorgnis erregend und kann nur durch Trainingseifer und absolute Konzentration aller Spieler eingedämmt werden. Wer dem SV Herten (bisher sechs Gegentore in sieben Spielen) vier Dinger einschenkt und trotzdem nicht gewinnt, muss sich gewaltig an die eigene Nase fassen und eine defensive Denkweise grundlegend neu einüben (wobei die Defensive schon ganz vorne beginnt).

So scheint es das Los des FC 08 in dieser Runde zu sein, dass es sehr schwer ist, gegen unsere Erste zu gewinnen (von neun Spielen haben wir nur zwei verloren), es aber auch für unsere Elf sehr schwierig ist, als Sieger vom Platz zu gehen (nur zwei Siege in eben diesen neun Spielen). Und mit der Häufung von Unentschieden kann man im Zeitalter der Drei-Punkte-Regel sehr schnell in die hinteren Gefilde der Tabelle rutschen.

Eine kurze Randbemerkung: die Serie der Unentschieden in den Spielen des FC 08 gegen den SV Herten erreichte nun den Spitzenwert von neun Remis aus den letzten elf Spielen gegeneinander. Das letzte Spiel im Mai 2009 endete….ebenfalls 4:4.

 

 

Aus Südkurier vom 02.10.2009

 

Vorsprung verspielt

 

Zweimal verspielte der FC Bad Säckingen einen Zwei-Tore-Vorsprung. In Überzahl musste die Mannschaft von Trainer Roland Mutter sogar noch den Ausgleich hinnehmen. Für den Sportlichen Leiter Werner Wunderle war der von Schiedsrichter Markus Lüthi (Lörrach) in der 85. Spielminute gegebene Strafstoß ein schlechter Scherz. Er sah bei der Abwehr von FCS-Torhüter Markus Glaisner keine Regelwidrigkeit.

Torjäger Musa Musliu ließ sich nicht beirren und verwandelte vom Elfmeterpunkt zum 4:4. Das war an diesem Tag sein Treffer Nummer drei. Den torgefährlichen Stürmer des SV Herten bekamen die Gastgeber nie richtig in den Griff. Musliu glich schon nach 20 Minuten die Führung der Bad Säckinger aus. Gianluca Brogno (15.) hatte einen Strafstoß verwandelt.

Beim FCS stimmte die Einstellung. Thomas Tomicsek (28.) und Christoph Mutter (50.) sorgten erstmals für einen deutlichen Vorsprung. Beltrani verkürzte war noch einmal, doch wiederum Mutter erzielte das 4:2. Als Michael Renk (SVH) mit Gelb-Rot vom Feld musste, schien der Weg für einen Sieg der Mutter-Elf geebnet. Doch Musa Musliu hatte etwas dagegen.

 

Aus Badischer Zeitung vom 02.10.2009

 

"Happy Birthday" hieß es für Lothar Silfang (FC Wehr), Frank Tufaro (FC Wallbach) und Thorsten Szesniak (SV Herten). Richtig zum Feiern zumute war nach Spielschluss allerdings keinem von ihnen. Silfang unterlag mit seiner Elf beim TuS Efringen-Kirchen mit 2:3, Tufaro verlor das Heimspiel gegen den FC Hauingen mit 0:1. Wenigstens für einen Zähler reichte es Szesniak mit Herten beim FC Bad Säckingen, das Geburtstagskind musste allerdings viermal hinter sich den Ball aus seinem Gehäuse holen.

 

"Die Bad Säckinger haben mir schön eingeschenkt", nahm Hertens Spielertrainer und Torwart Szesniak die vier Gegentore mit etwas Humor. "Ich habe mir das ganz anders vorgestellt." Allerdings war er mit dem Remis mehr als zufrieden, denn in Unterzahl erzielte seine Elf durch zwei Treffer von Musah Musliu in der Schlussphase doch noch den nicht mehr erhofften Ausgleich. "Da haben wir zwei Zähler verloren", ärgerte sich FC-08-Spielausschuss Werner Wunderle. Insbesondere der Ausgleich durch den Strafstoß stieß Wunderle auf: "Das war nie und nimmer Elfmeter."