Presse zum 1-0 Sieg gegen Schönau

 

Badische Zeitung vom 11.04.2011

 

Referee meint es gut mit SV Herten

Fussball-Bezirksliga intern: Umstrittener 1:0-Sieg des Tabellenführers

FUSSBALL. Nichts Neues an der Tabellenspitze der Fußball-Bezirksliga Hochrhein. Sowohl der SV Herten (1:0 gegen den FC Schönau) als auch der FC RW Weilheim (3:0 gegen den SV Murg) festigten ihre Spitzenplätze. Der TuS Efringen-Kirchen ist nach dem dritten Sieg in Folge weiter auf dem Vormarsch und nach dem 3:1-Heimsieg gegen den SV 08 Laufenburg bereits auf Rang vier vorgerückt. Rückschläge im Abstiegskampf kassierten der SV Todtnau (1:2 gegen FC Wallbach) und der FC Huttingen (0:1 bei Eintracht Stetten).

"Das war ein Riesenschritt in Richtung Meisterschaft", schnappte der Hertener Trainer Thorsten Szesniak mächtig nach Luft nach hochspannenden 98 Minuten im Spitzenspiel gegen die Schönauer, die ihrerseits mit Schiedsrichter Tobias Kunz aus Schliengen haderten. Der Referee erkannte in der 89. Minute den verdienten 1:1-Ausgleich durch Vedat Erdogan wegen angeblicher Abseitsstellung nicht an. Selbst Szesniak gab zu: "Ich hätte den Treffer aus meiner Sicht gegeben." Entsprechend groß war die Enttäuschung im Lager der Gäste, die dem Spitzenreiter mächtig auf den Zahn fühlten und selbst mehrmals die Führung auf dem Fuss hatten. "Schade, dass ein Spiel mit einer Fehlentscheidung enden musste. Wir sind für unseren hohen Aufwand nicht belohnt worden", ärgerte sich FCS-Trainer Bernhard Zimmermann, nahm die Entschuldigung von Kunz ("Meiner Ansicht nach war es eine Abseitsstellung") aber an und verabschiedete den Unparteiischen trotzdem per Handschlag und mit einem Lächeln im Gesicht.

 

Südkurier vom 11.04.2011

Ein Quantum Glück

Fußball-Bezirksliga: – Vedat Erdogan gab sich gütig: „Schade – aber auch ein Schiri darf mal einen Fehler machen“, zuckte der Torjäger des FC Schönau mit den Schultern. Sein Trainer Bernhard Zimmermann hatte sich nach einem kurzen Gespräch mit Tobias Kunz, dem Unparteiischen aus Schliengen, wieder beruhigt: „Er hat seine Fehlentscheidung eingesehen und sich bei mir entschuldigt – aber das nutzt uns jetzt auch nichts mehr.“ In der vorletzten Minute der regulären Spielzeit hatte Erdogan den vermeintlichen Ausgleich beim Spitzenspiel in Herten erzielt.

Doch Kunz – und nur Kunz – sah den Schützen im Abseits: „Ich komme von hinten, da kann ich nicht im Abseits stehen“, so Erdogan, der den Pfostenabpraller von Stefan Asal blitzschnell verwertet hatte.

So kam der SV Herten mit einem Quantum Glück zum Sieg, den Marco Beltrani (75.) mit seinem 17-Meter-Schuss sicherte. Glück, weil der FC Schönau die Niederlage nicht verdient hat. Beide Teams lieferten sich ein Superspiel mit etlichen tollen Torszenen.

Dass Tobias Kunz das vermeintliche Tor nicht anerkannte, krönte seine Leistung. Der Unparteiische schaffte es in keiner Phase, sich dem Spielniveau anzupassen. Vor allem schlechtes Stellungsspiel ließ ihn bei der Zweikampf-Beurteilung oft schlecht aussehen.

Mächtig zufrieden war natürlich Thorsten Szesniak: „Wenn er das 1:1 gibt, habe ich damit kein Problem“, sah auch Hertens Trainer ein reguläres Tor. Wichtiger aber war ihm die Reaktion seiner Elf auf zuletzt zwei magere Remis gegen den SV Todtnau (0:0) und in Huttingen (2:2): „Psychologisch ist uns ein Riesenschritt gelungen – noch dazu gegen einen so bärenstarken Gegner.“

Und noch einer freute sich gewaltig: „Wichtig ist, dass wir gewinnen – und nicht, wer die Tore macht“, atmete Musa Musliu durch. Der zweitbeste Hertener Schütze (acht Tore) stand zwei Mal frei vor dem Kasten. Doch Torwart Christian Held war immer mit den Fingerspitzen dran. „In dieser Saison läuft es nicht so für mich. Erst spiele ich in der Vierer-Kette, jetzt auf der Sechser-Position – da verlernt man viel“, grinste er wohl wissend, das diese Maßnahmen den Umständen geschuldet sind. Dieses Mal fehlten die verreisten Müller und Gette sowie Tufaro (verletzt).

Bilder vom Spiel im Internet:

www.suedkurier.de/regiosport

Interview im Südkurier mit Marco Beltrani

„Ich sah nur noch den Ball und hab drauf gehauen“

Sein drittes Saisontor war vielleicht das Wichtigste für den SV Herten in dieser Saison. Marco Beltrani (20) aus Rheinfelden, der im Sommer 2009 aus dem Nachwuchs des FV Brombach zum SV Herten kam, entschied mit seinem Treffer das Spitzenspiel gegen den FC Schönau.

Marco, wie war das Tor des Tages?

Ganz einfach. Der Schuss von Bastian Eschbach wurde abgewehrt. Ich sah nur noch den Ball, bekam den Tunnelblick und hab drauf gehauen. Der Rest war dann nur noch Adrenalin pur.

Wie wichtig war der Sieg?

Wir hatten eine anstrengende Woche hinter uns. Der Trainer machte uns klar, dass es Erfolg nur mit 100 Prozent Leistung gibt. Was passiert, wenn man nicht alles gibt, sahen wir gegen den SV Todtnau und in Huttingen.

War das nun die Wende?

Ich würde sagen. Wenn wir weiter so spielen, wie gegen den FC Schönau wird uns niemand mehr besiegen – außer wir machen das selbst.

Sie spielen jetzt ihre zweiten Saison beim SV Herten. Wie fällt Ihre persönliche Zwischenbilanz aus?

Ich wurde prima hier aufgenommen und anfangs hatte ich es als neuer und junger Spieler nicht einfach, in die Mannschaft zu kommen. Aber mittlerweile läuft es ganz gut und nach meiner Meniskus-Operation im vergangenen Herbst fühle ich mich bestens.

Ihr älterer Bruder Davide spielt beim SV Karsau. Haben Sie schon einmal mit ihm in einer Mannschaft gespielt?

Nein, leider nicht. Aber ich könnte ihn ja eigentlich nach Herten locken.

Fragen: M. Scheibengruber