Badische Zeitung:

Gemischte Derby-Gefühle

SV Herten erwartet den FC Zell zum ersten Landesligaheimspiel.

  1. Eine klare Ansprache hatte Hertens Coach Thorsten Szesniak bereits zu seiner Zeit als Torhüter. Foto: Schön

 

 

FUSSBALL (lix). Unterschiedlicher könnten die Ausgangslagen nicht sein, wenn am Samstag um 17 Uhr der SV Herten den FC Zell zu seinem ersten Heimspiel in der Fußball-Landesliga empfängt. Auf der einen Seite die Hertener, für die es erst das zweite Spiel in der Landesliga überhaupt sein wird und die ihr erstes Spiel bei der Spvgg. Untermünstertal deutlich mit 2:6 verloren haben. Auf der anderen Seite die Zeller, die nun seit vielen Jahren eine feste Größe in der Landesliga sind und ihr erstes Spiel zu Hause gegen den SV Heimbach mit 2:0 gewannen.

In der Favoritenrolle sieht Zells Trainer, Kurt Schwald, seine Mannschaft aber dennoch nicht. "Für Herten ist es das erste Heimspiel, da wird viel Euphorie im Spiel sein", vermutet er. Trotzdem sieht er seine Elf aber nicht ohne Chancen: "Wir haben Selbstvertrauen getankt und gesehen, wie es gehen kann. Unser Minimalziel heißt deswegen: Nicht verlieren." Seine Zuversicht stärkt zudem die Tatsache, dass bis auf die Urlauber Simon Fräßle und Ivan Lomartire alle Spieler an Bord sein werden. Francesco Campagna und vermutlich auch Ralf Kiefer werden wieder zur Verfügung stehen.

"Wir gehen mit einer Mischung aus Vorfreude auf das erste Heimspiel und einer geballten Ladung Frust wegen der Auftaktniederlage ins Spiel und wollen eine Reaktion zeigen", kündigt dagegen Hertens Trainer, Thorsten Szesniak, an.

Erleichtert ist er darüber, dass es mit der Freigabe für Marcel Kappler nun geklappt hat. Der 17-jährige Nachwuchskeeper aus der eigenen Jugend soll nun die Lücke füllen, die die langzeitverletzten Torhüter gerissen haben. Eine Prognose, wie viele Zuschauer zum ersten Spiel ins Hertener Stadion strömen werden, wollte Szesniak nicht abgeben: "Ich bin schlecht in Vorhersagen, aber ich hoffe, dass die Neugier, der Derbyfaktor und die Anstoßzeit einige Zuschauer anlocken werden."

Südkurier:

Schwald rechnet mit der „Hölle“

Fußball-Landesliga: (gru) Der 6:2-Erfolg der Spvgg. Untermünstertal zum Auftakt gegen den SV Herten hat nicht nur den Neuling auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Schwald rechnet mit der „Hölle“
Kurt Schwald, Trainer des FC Zell
 

Auch beim morgigen Gegner hinterließ dieses Resultat seine Spuren: „Das wird ein ganz schwieriges Spiel für uns“, schmeckt Trainer Kurt Schwald vom FC Zell dieses Ergebnis gar nicht: „Die Hertener werden sich vor ihren Fans im ersten Landesliga-Heimspiel für diese Pleite rehabilitieren wollen“, fürchtet Schwald, dass seine Jungs die Suppe nun auslöffeln müssen: „In Herten ist sicher die Hölle los.“

Damit es gar nicht erst so weit kommt, wollen die Zeller ein Zeichen setzen: „Wir stellen uns sicher nicht hinten rein und mauern – das können wir gar nicht“, betont Schwald, dass er auf Sieg spielt. Personell sieht's so gut aus, dass er nicht – wie beim 2:0 gegen den SV Heimbach – selbst spielen wird: „In den letzten fünf Minuten bin ich aufs Feld.“

Schwald freut sich allerdings nicht nur auf eines der seltenen Hochrhein-Derbys in dieser Saison, sondern auch auf ein Wiedersehen mit Thorsten Szesniak und Frank Tufaro, die mit ihm gemeinsam beim FC Wehr aktiv waren.

Thorsten Szesniak hat mit seiner Elf lang über die Partie in Untermünstertal geredet: „Wenn wir die Fehler richtig aufgearbeitet haben und dort weiter machen, wo wir im Training aufgehört haben, dann bin ich zuversichtlich“, hat Szesniak den Frust vom vergangenen Wochenende längst abgestreift.

Entspannung ist in der Torhüterfrage angesagt. Mittlerweile ist der Spielerpass von Marcel Kappler beim SV Herten. Der A-Junior war vor der Saison eigentlich zum FV Degerfelden gewechselt, kehrte nun aber wieder zurück, weil Steffen Birlin erkrankt ist und der vom SV Weil gekommene Marvin Dreyer an einem Kreuzbandriss laboriert.

Mit Kappler im Tor und der Gewissheit, dass der FC Zell zu jenen Teams gehört, die der Kragenweite des SV Herten entsprechen, geht der Neuling ins erste Landesliga-Heimspiel seiner Geschichte. „Wir wollen nicht überheblich sein, aber ein Sieg ist eingeplant“, betont Szesniak, dass er keinen Fehlstart erleben will: „Vor allem, weil danach drei knackige Gegner auf uns warten.“ Nächste Woche spielen die Hertener beim Freiburger FC, dann kommt Pokalsieger FC Teningen und dann geht's zum SV Munzingen: „Also ist ein Sieg gegen den FC Zell fast Pflicht für uns.“

Oberbadische:

Derbytime in Herten: Der Aufsteiger darf vor eigener Kulisse ran und empfängt den FC Zell. Es kann nur besser werden, meint Coach Thorsten Szesniak. In Untermünstertal habe beim 2:6 einfach nichts geklappt. Die Niederlage war ernüchternd, aber auch heilsam. Wir haben nun gesehen, auf was es in der Landesliga ankommt, so Szesniak.

Lieber, meint der SVH-Coach, bekomme man einmal eine Watschen, als dreimal hintereinander knapp zu verlieren. Um gegen Zell zu bestehen, müsse die defensive Grundordnung wieder passen und die individuellen Fehler abgestellt werden. Szesniak will das Spiel vor heimischer Kulisse unbedingt gewinnen. Das Team muss und wird eine Reaktion zeigen, meint er und darf sich auf den ersten Einsatz von Keeper Marcel Kappler freuen, dessen Spielberechtigung endlich vorliegt.

Nicht mitmischen wird auf alle Fälle Musah Musliu, der die Rote Karte vor einer Woche sah. Mit einem Meniskusriss fällt Fabian Müller ein halbes Jahr aus.

Beim FC Zell blickt man zufrieden auf den Auftakt zurück. Mit 2:0 siegte die Schwald-Elf gegen Heimbach, obwohl doch einige Akteure nicht mit von der Partie waren. Im Derby sieht es personell besser aus. Francesco Campagna, Ralf Kiefer und Adrian Fischer kehren zurück in den Kader.

Die Partie in Herten wird nicht einfach, die haben eine Klatsche kassiert, die wollen sie nun gegen uns wettmachen, warnt Rolf Schwald sein Team. Man wolle dagegenhalten und etwas Zählbares mit nach Hause nehmen.