SV Herten unterliegt FC Auggen mit 0:1

Landesliga-Schlusslicht kann sicheren Platz zwölf nicht mehr erreichen. Gäste wahren Chancen auf den Titel.

Es muss ein besonderer Geist in dieser Mannschaft stecken. Da gelingen dem SV Herten in 24 Spielen magere vier Siege und es stehen nur 15 Punkte auf dem Konto. Und trotzdem lässt sich keiner hängen.

Im Gegenteil: Ausgerechnet in Zeiten, die geeignet wären für Resignation, meldet sich einer wie Dennis Carmelini aus der Versenkung zurück: „Seit November konnte ich wegen meiner Arbeitsstelle beim Pastakönig in Beuggen nicht mehr trainieren“, erklärt der Offensivspieler seine mehrmonatige Abwesenheit: „Wir haben so eine tolle Mannschaft. Die lasse ich nicht einfach hängen“, begründet er seine Rückkehr kurz vor dem Saisonausklang.

Das 0:1 gegen den Mit-Aufsteiger FC Auggen, der damit seine Titelchancen wahrte, vermochte Carmelini bei seinem 27-minütigen Einsatz aber nicht verhindern: „Die Spielpraxis fehlt halt noch“, betont der 26-Jährige, dass er nur kaum trainiert und nur zwei Mal in der „Zweiten“ gespielt hat.

Es lag weder an Carmelini, der sich nach seiner Einwechslung für Musa Musliu redlich mühte, noch am gut aufgelegten Torwart Steffen Birlin, dass der SV Herten nun als Absteiger feststeht, sofern vier Mannschaften in die Bezirksligen müssen. Birlin hatte schon nach 180 Sekunden einen umstrittenen Strafstoß von Michael Baumann pariert. Bei einer Flanke war Waldemar Schmidt in die Flugbahn des Balls gesprungen. Schiedsrichter Jonas Hirt sah ein Handspiel: „Der Ball prallte mir an die Brust“, war indessen es für Schmidt die erste von einigen Fehlentscheidungen des jungen Unparteiischen.

„Was wir vor der Pause geboten haben, war nichts“, ärgerte sich zu Recht der Trainer der Gastgeber: „Wir können von Glück reden, dass wir nur 0:1 hinten lagen“, runzelte Thorsten Szesniak die Stirn ob der unkonzentrierten Darbietung vor der Pause. Höhepunkt war das Tor des Tages. Mario Wettengel startete aus leicht abseitsverdächtiger Position im Rücken von Bastian Eschbach und schob die Kugel zum Sieg ein. Zuvor schon hatte Wettengel freistehend beim Kopfball (23.) knapp drüber gezielt. Marco Detterbeck (30.) knallte den Ball aus 22 Metern an den Winkel.

Im zweiten Abschnitt kam mit Frank Tufaro (für Alex Homberger) und einem Anschiss in der Kabine zwar mehr Struktur ins Hertener Spiel, doch echte Gefahr für das Tor des FC Auggen entstand dennoch nicht. Es war der Gast, der nach dem nicht gegebenen Abseitstor von Moritz Furrer (47.) gleich zwei Hochkaräter vergab: Birlins Fußabwehr (81.) verhinderte einen Treffer von Gökan Mordogan. Der Kopfball von Matthias Wohlfahrt (90.) klatschte von der Latte zurück ins Feld.

Quelle: Südkurier

 

Gelb-Rot bleibt die Ausnahme

SV Herten lässt sich auch beim 0:1 gegen Auggen nicht gehen.

FUSSBALL (mat). In der Schlussminute des Landesligaspiels zwischen dem SV Herten und dem FC Auggen geschah etwas Einmaliges: Waldemar Schmidt musste nach einem gelbwürdigen Foul mit der Ampelkarte vom Feld. Einmalig ist dieser Vorgang deshalb, weil sich der SV Herten trotz einer erniedrigenden Bilanz (15 Punkte in 25 Spielen) bislang nicht zu ausschweifenden Disziplinlosigkeiten hat hinreißen lassen. Und es ist auch nicht zu erwarten, dass das Schlusslicht auf seine letzten Tage in der Fußball-Landesliga das schlechte Beispiel anderer Absteiger aus den Vorjahren nachahmt. Nicht zuletzt dank ihres Trainers Thorsten Szesniak haben sich die Hertener im Griff, auch wenn das Heimspiel vor 420 Zuschauern wieder einen negativen Verlauf nahm: Am Verdienst des Auggener 1:0 (1:0)-Erfolgs gibt es nichts zu deuteln.

Der Auggener Mario Wettengel setzte seinen muskelbepackten Oberkörper in der 40. Minute gewinnbringend im Zweikampf gegen Bastian Eschbach ein und rammte den Ball zum Tor des Tages ins Netz. Zuvor hatte er bereits zweimal (22., 23.) die Gästeführung auf dem Fuß. Marco Detterbeck traf das Lattenkreuz (30.), Steffen Reinecker köpfte über das Tor (10.), und SVH-Keeper Steffen Birlin parierte einen umstrittenen Handelfmeter von Michael Baumann, nachdem Schmidt den Ball irgendwie, irgendwo im Strafraum berührt hatte (3.). Keine Frage, die FCA-Führung hatte in der Luft gelegen.

"Die erste Halbzeit haben wir völlig verschenkt, sie war in allen Belangen enttäuschend", räumte Szesniak ein. Man könne sich deshalb über das Resultat nicht beschweren. Auch weil die Gastgeber im Anschluss ohne Torchance blieben und Auggen durch Matthias Wohlfahrt per Kopf noch einmal die Latte traf (90.).

Quelle: Südkurier