"Ich als kleiner Bub stand dann plötzlich gegen die großen Mutanten vom SC Freiburg auf dem Platz"

...Steffen Birlin (19)! Zwei Wochen lang wurde wild spekuliert wer denn nun an der Reihe sein würde. Nun ist es amtlich, es ist unsere kommende Nummer 1! Steffen lässt in der vierten Ausgabe von Player Watch durchblicken, dass es in Herten für einen Degerfeldemer anfangs nicht allzu einfach ist. Zudem spricht er über seine Perspektive beim SV und nimmt Stellung zu der ihm nachgesagten Liebe zu gutem Essen.

 

 

sv-herten.de: Nach der Gala in Schopfheim gastiert heute mit dem FV Lörrach ein ganz harter Brocken im schönen Herten. Wie ist deine Einschätzung vor dem Spiel?

Steffen Birlin: Endlich haben wir unsere Negativserie beendet. Wir können jetzt befreit aufspielen. Wir sind heimstark und werden mit Hilfe unserer tollen Fans, die uns hoffentlich wieder unterstützen werden, befreit aufspielen. Packen können wir sie!

sv-herten.de: Wie siehst du deine Perspektive als potenzielle Nummer 1?

Steffen: Es war anfangs nicht einfach für mich, da ich immer Stammtorhüter war. Aber da ich direkt gut, sogar sehr gut aufgenommen wurde, fühlte ich mich schnell wohl. Mein Ziel ist es natürlich so schnell wie möglich die Nummer 1 zu werden, aber in der kurzen Zeit habe ich schon sehr viel von Gio (der ein klasse Torwarttrainer ist), Heiko und natürlich Herrn Szesniak mitnehmen können. Ich bin da eigentlich ganz zuversichtlich.

sv-herten.de: Kamen nie Wechselgedanken in dir auf?

Steffen: Mir war von Anfang an bewusst, dass es ein 2-Jahresplan sein würde. Ich will meine Klasse beweisen und mich durchsetzen, obwohl es in Herten als Degerfeldemer natürlich nicht einfach (ein breites Grinsen streckt sich über Steffens Gesicht) ist.

sv-herten.de: Vielen Torhütern wird nachgesagt, dass sie sich nur für den Platz im Tor entschieden haben, weil sie eigentlich zu faul zum Rennen wären. Wie war es bei dir?

Steffen lachend: Als kleines Kind war ich tatsächlich sehr lauffaul und da man eh immer einen Deppen benötigt hat, habe ich mich für eine Karriere als Torwart entschieden. Klar, mir war auch schnell bewusst, dass ich so auch das eine oder andere Nutellabrot mehr essen könnte.

sv-herten.de: Warum hast du dich frühzeitig - Anfang D-Jugend - für einen Wechsel zum SC Rheinfelden entschieden?

Steffen: Mein letztes Jahr in Degerfelden war ein guter Abschluss, aber danach fehlte es einfach an der Perspektive. Ursprünglich wollte ich eigentlich nach Nollingen, aber die Führungsetage des SVN wollte mich damals nicht. Nach einem guten Probetraining beim SC Rheinfelden habe ich mich dort schnell eingelebt und mit Roland und Dieter über Jahre zwei Klasse Trainer gehabt, die mich immer super unterstützt haben. Zu der Zeit war der SCR zudem in der Verbandsstaffel. Ich als kleiner Bub stand dann plötzlich gegen die großen Mutanten vom SC Freiburg auf dem Platz. Dabei kam es dann zu einem knappen 1:23.

sv-herten.de: Wenn man die Mitgliederliste des SV's durchblättert, fällt einem auf, dass der Name Birlin nicht nur einmal vertreten ist. Dein Bruder Markus kickt in der B-Jugend. Hast du ihm zu einem Wechsel zum SVH geraten?

Steffen grinsend: Logisch! Der SV braucht eben ein paar Degerfeldemer. Ohne kreative Köpfe gehts halt doch nicht!

sv-herten.de: Was war dein bisheriges Highlight beim SV?

Steffen: Das Elfmeterschießen nach dem Suserbummel (lacht). Nein im ernst, das Spiel jetzt kürzlich gegen Nollingen war natürlich ein absolutes Highlight. Im Derby gegen eine Mannschaft, die einen Nationalspieler hat, einen Elfmeter zu halten und so den Sieg festzuhalten, war einfach nur genial! Ein anderes Highlight war das Hinspiel in Wehr, dass damals das absolute Topspiel der Bezirksliga war. Leider mussten wir uns damals geschlagen geben.

Immer an der Grenze zum Wahnsinn - und manchmal darüber hinaus

 

sv-herten.de: Wie siehst du die Entwicklung des FV Degerfelden?

Steffen: Sie sind auf einem guten Weg. Ich bin gerne vor Ort und schaue interessiert zu. Degerfeldemer mit Hertenwappen auf der Brust zu sein, da hat mans nicht ganz so einfach (lacht), aber ich werde dem Verein auch weiterhin verbunden bleiben. Ich glaube, dass sie dieses Jahr den Aufstieg packen werden. Irgendwann wird mein Weg auch wieder zurück nach Degerfelden führen.

sv-herten.de: Du hast ein ganz spezielles Verhältnis zu deinem Trainer. Er ist nicht nur, sozusagen, dein Mentor, sondern arbeitet auch gemeinsam mit dir. Schaut er dir dann besonders auf die Finger?

Steffen: Ja, da habe ich ihn sogar kennengelernt. Am Anfang habe ich noch Herr Szesniak gesagt und heute ist er mein Trainer und wir stoßen nach den Spielen zusammen mit der Mannschaft an. In der Vorbereitung habe ich ihn jeden Tag knapp zehn Stunden gesehen!! Aber es ist wirklich locker mit ihm zu arbeiten. Ich muss ihm halt noch viel zeigen, aber es wird!

sv-herten.de: Aus sicherer Quelle wurde uns zugeflüstert, dass du eine Vorliebe für gutes Essen hast. So hast du, als du eigentlich ein Feuerzeug holen wolltest, nicht das Feuerzeug mitgebracht, sondern bist mit einem Stück Kuchen und ohne Feuerzeug wieder aufgetaucht. Was ist an der Geschichte dran?

Steffen lachend: Das halte ich für ein böses Gerücht!

sv-herten.de: Als bekennender SC Freiburgfan war der Heimsieg gegen Nürnberg sicherlich Balsam für deine Seele. Bleibt der SC nun drin?

Steffen: Natürlich, die packen das! Am letzten Spieltag gegen Dortmund machen sie dann alles klar. Dann werde ich mit unserem Uli im Sportheim ein Bierchen trinken und das "Cardoso-Lied" singen!

sv-herten.de: Zum Schluss des Interviews überlasse ich dir das Wort, um ein paar Worte an Personen deiner Wahl zu richten.

Steffen: Erstmal habe ich mich über das Interview mit dir wirklich gefreut. Ich finds allgemein echt klasse und hoffe, dass du so weitermachst! Ich denke nächstes Jahr wird es eng  für unsere Stürmer wenn du nachrückst.

 

 

Eventuell wird es im Laufe des Tages noch ein kleines Update geben