SV Rheintal I - SV Herten I 3:2 (0:1)

 

Was sich für ein Drama beim Auswärtsspiel in Rheintal abgespielt hat, lässt sich eigentlich gar nicht in Worte fassen. Ein scheinbar normal laufendes Spiel entwickelt sich in der Schlussphase noch zu einem echten Nervenspiel, bei dem unsere Erste einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gibt.

 

Dabei läuft  zunächst alles nach Plan. Etwas über zehn Minuten sind gespielt, als Maikel Amrein an der Strafraumgrenze gefoult wird und Marco Beltrani den fälligen Freistoß unter tatkräftiger Unterstütung des Torwartes im Kasten des Gastgebers unterbringt. (12.) Auch in der Folge gelingen dem Team um Trainer Thorsten Szesniak einige gute Offensivaktionen, die die Hintermannschaft der Rheintaler immer wieder vor Probleme stellen.

Der SV Rheintal ist dagegen lediglich bei gefühlten zehn Freistößen aus dem Halbfeld gefährlich. Hier steht unsere Defensive aber gewohnt gut und lässt bis zur Pause keinen Gegentreffer zu. Der SV Herten selbst hat durch Marco Beltrani und Nico Bächle gute Einschussmöglichkeiten, die Führung vor der Pause noch auszubauen. Dies gelingt dann unmittelbar nach Anpfiff der zweiten Halbzeit. Zunächst scheitert Marco Beltrani im Eins-gegen-Eins noch am gegnerischen Torhüter (49.), nach einem Amrein-Freistoß drei Minuten später fällt der Ball dann Musa Musliu vor die Füße. Dieser reagiert blitzschnell und trifft aus verdeckter Position zum 2-0 (52.)

 

Vielleicht kann man unserer Ersten den Vorwurf machen, die nun folgenden guten Offensivaktionen nicht konsequent und sauber zu Ende gespielt zu haben. Gute Konter-Möglichkeiten werden leichtfertig verspielt oder aber unsere Offensivabteilung findet in Torhüter Hauser ihren Meister.

Das Tor zur entgültigen Vorentscheidung, wenn man in diesem Spiel überhaupt von einer solchen reden darf, wird dann fälschlicherweise von Schiedsrichter Serkan Öz aus Lauchringen aberkannt: Maikel Amrein zirkelt einen Freistoß aus 18 Metern ans Lattenkreuz, den zurück ins Feld springenden Ball köpft Remo Laisa zum vermeindlichen 3-0 ins Tor, doch der Unparteiische sieht unseren Innenverteidiger in Abseitsposition... (65.) Die Entscheidung wäre es aber mit Sicherheit gewesen, wenn Marco Beltrani nach 70 Minuten nicht großes FairPlay an den Tag gelegt hätte: Ein Verteidiger der Gastgeber bleibt nach einem harmlosen Zweikampf verletzt am Boden liegen. Marco Beltrani, bereits mit Ball im gegnerischen Strafraum  angekommen, schiebt den Ball aber statt ins Tor ins Seitenaus. "Alles richtig gemacht. Aber im Nachhinein natürlich bitter für uns", kommentierte Trainer Thostens Szesniak nach der Partie diese Szene.   

 

In den Schlussminuten überschlagen sich nämlich dann die Ereignisse. Mit Mike Dages für Maikel Amrein (85.) und Tim Wiessmer für Marco Beltrani (86.) sollen zwei frische Offensivkräfte noch einmal für Entlastung nach vorne sorgen. In dieser hektischen Schlussphase trägt dann leider wieder der bis dahin gut leitende Schiesdrichter dazu bei, dass es zu diesem Drama kommt. Jeder noch so "normale" Zweikampf wird mit einem Freistoß für den SV Rheintal gewertet. Und diese Freistöße sollten den Genickbruch für den SVH bringen: Ein Freistoß von aussen wird zunächst geklärt, der Ball kommt zurück, ein Angreifer der Gastgeber tankt sich an der Grundlinie durch, passt quer vor´s Tor - 1:2 (86.)

Dann ein Kopfballduell zwischen Nico Bächle und einem Gegner rund 25 Meter vor dem Tor. Wieder entscheidet der Schiedsrichter unverständlicherweise auf Foulspiel und Rene Grabe vom SV Rheintal drischt den Freistoß zum Ausgleich in den Winkel (88.)

Nachspielzeit, wieder ein Freistoß von der rechten Seite, Stürmer Flum steigt am höchsten und trifft per Kopf zum nicht mehr für mögich gehaltenen Sieg (90.+1).

 

Kurz darauf ist Schluss in Rheintal. Hängende Köpfe, ratlose Blicke und großes Unverständnis beim Auslaufen machen die Runde über den Platz, auf dem der SV Rheintal seinen nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg frenetisch feiert. Unglaublich, aber wahr....