„Das Fußballfieber hat die meisten gepackt“

Umfrage unter Sportfunktionären zur Fußball-Europameisterschaft, die gestern begonnen hat

Der Ball rollt wieder. Seit gestern wird die 14. Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine ausgetragen. Wir haben uns unter Rheinfelder Sportfunktionären umgehört zu den Themen Public Viewing, Vorbildern und Fankult.

Klaus Kibiger, SV Eichsel: „Wir sind kein öffentliches Sportheim, aus diesem Grunde gibt's beim SV Eichsel kein offizielles, gemeinsames Fernsehen. Aber ich gehe davon aus, dass sich einige Fußballer privat daheim treffen und gemeinsam Fußball anschauen. Das Fußballfieber hat die meisten gepackt, es ist Thema Nummer eins, egal ob bei den Jungen oder den Alten Herren.“

Gustav Fischer, VfR Rheinfelden: „Ich mag Fußball in geselliger Runde. In der Gartenwirtschaft des VfR-Sportheims ist ein Fernseher aufgestellt. Dort werden täglich ab 18 Uhr die Spiele gezeigt, wer will soll dazukommen, Fußball gemeinsam anzuschauen ist etwas Schönes und macht Spaß.

Andreas Nagy, Jugendleiter FV Degerfelden: „Viele Kinder bekommen die Europameisterschaft mit und wir in unserem Verein spielen selber kleine Länderspiele mit ihnen. Wir teilen uns in verschiedene Nationen auf und diese Art Fußballspiel ist sehr beliebt beim Nachwuchs. Im Degerfelder Kickerhüsli werden die Spiele per Beamer an der großen Leinwand gezeigt. Mit dabei darf auch der Nachwuchs sein, so wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.“

Barbara Enz, Pächterin Vereinsgaststätte SV Nollingen: „Bei uns im Vereinsheim ist immer mächtig was los, wenn Fußballspiele im Fernsehen übertragen werden, und zwar das ganze Jahr über.“

Konrad Enz, Trainer und Abteilungsleiter SV Nollingen: „Speziell auf die Europameisterschaft wird beim SV Nollingen nichts geboten. Wer will, der kommt zu uns ins Vereinsheim, um Fußball in Gemeinschaft zu sehen.“

Dieter Maier, SV Herten: „Unser Sportheim ist offen und die Europameisterschaft wird täglich per Großleinwand gezeigt. Das SV Heim ist eine öffentliche Gaststätte, eine Party zum Schluss der Europameisterschaft ist nicht vorgesehen. Man merkt, dass vor allem die Jugendlichen in Aufbruchstimmung sind, die rennen schon seit Tagen in den T-Shirts der Nationalmannschaftsspieler herum. Bei den Aktiven zeigt sich die Freude so, dass aus den Autos die Deutschlandfahnen wehen.“

Dieter Wild, Vorsitzender Stadtsportausschuss: „Ich finde es ein wenig schade, dass es keine offizielle öffentliche Übertragungsveranstaltung gibt. Dass die Vereine in ihre Vereinsheime einladen, um gemeinsam die Spiele am Fernseher verfolgen, ist gut. Eine richtige EM-Begeisterung konnte ich bislang noch nicht feststellen. Bis jetzt ist es noch ruhig, warten wir ab, was die deutsche Nationalmannschaft bietet und sich alles entwickelt. Als größtes Problem schätze ich, auch in meiner Funktion als Polizist, ein, wenn am Schluss der Europameisterschaft das mit der Korsofahrerei losgeht.

Mario Cipriano, Präsident Interclub: „Die Europameisterschaft ist diesmal nicht so stark das Thema bei meinen italienischen Landsleuten wie es schon in der Vergangenheit der Fall war. Der jüngste Fußballskandal in Italien, davon sind wir Italiener keineswegs begeistert. Hinzu kommt das Erdbeben in Norditalien, das schlägt gewaltig auf die Stimmung. Grundsätzlich steht ein Fernseher im Clubheim in der Friedrichstraße und dort werden die Fußballspiele auch von einzelnen verfolgt.“

Quelle: Südkurier