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Fußball-Bezirksliga, Hochrhein

 

Mit dem Lokalderby des FC Wehr gegen den FC Bad Säckingen startet die Liga heute in den 12. Spieltag.

 

Um den Anschluss ans Mittelfeld geht's in der Partie zwischen dem FC RW Weilheim und Aufsteiger SV BW Murg, die am Samstag auf dem Programm steht. Trainer Peter Flum, der vorgestern den 51. Geburtstag feierte, überraschte zuletzt mit dem FC RW Weilheim beim 3:2-Erfolg beim FV Lörrach. „Die Mannschaft hat sich damit für die zuletzt guten Leistungen belohnt“, befand der Coach. Nun soll sie im Heimspiel gegen den Aufsteiger SV BW Murg nachlegen. Der Trainer wünscht sich natürlich, dass es wieder ein „Dreier“ wird: „Schließlich warten wir immer noch auf den ersten Heimsieg.“

Vielleicht läuft Ludwig Gamp auf. Er studiert in Bayreuth, kommt aber zu einer Familienfeier nach Hause. „Wenn es passt, spielt er eventuell eine Halbzeit lang“, spekuliert Flum. Mit dabei ist wohl der zuletzt verletzte Matthias Prothmann. Dafür fehlt Andreas Czech aus privaten Gründen.

 

Das Personalkarussell dreht sich beim SV BW Murg. Roberto Brogno zog sich eine Bänderverletzung zu, fällt damit ebenso aus, wie Muhammed Yilmaz. Dafür könnten Jakub Yilmaz und Sergio Sebastiao in den Kader rücken. Spielertrainer Giuseppe Stabile bekam eine schlechte Nachricht von seinem Physiotherapeuten: „In dieser Saison werde ich nicht mehr spielen können. Das war ein kleiner Schock“, sagt Stabile, der nach der Winterpause wieder eingreifen wollte.

 

Trainer Patrick Stauch hadert beim FC Erzingen mit den vielen ungenutzten Einschussmöglichkeiten: „Noch ist das kein Beinbruch und wir brechen auch nicht in Panik aus.“ Stauch ist klar, dass im FC Wallbach eine „robuste und spielstarke Mannschaft“ in den Klettgau kommt. Er hofft, dass mit der Rückkehr von Heiko Bürgin, Dominic Eschbach, Patrick Wiesenthal und Waldemar Stubert wieder mehr Sicherheit einkehrt. Noch eine Woche fehlt der rot-gesperrte Sven Maier.

 

Beim FC Wallbach ist Trainer Alexander Heim froh, dass seine Mannschaft ihre kleine Schwächephase überwunden hat. Von einer Rolle als Titelanwärter will Heim nichts wissen: „Dazu ist die Mannschaft zu unerfahren und die nötige Stabilität ist deshalb nicht da.“ Deshalb geht er vorsichtig ins Spiel beim FC Erzingen: „Ich weiß nicht, was da auf uns zukommt.“ Frank Tufaro ist wieder dabei, der zuletzt als Joker erfolgreiche Mike Kubisch ist erkältet.

 

 

 

 

Fußball-Ballett oder Kraftakt?

 

Was der FC RW Weilheim um seinen Abwehrchef Thomas Dietsche in der Fußball-Bezirksliga erlebt, ist doch eher ein Kraftakt. Fünf Absteiger kann es Ende der Saison geben. Da zählen nur Punkte im Kampf ums „Überleben“ in der Liga.

Das weiß auch Thomas Dietsche. Der Libero ist bei den Rot-Weißen eher der Mann fürs Grobe. Der klassische Ausputzer eben in der zentralen Abwehr. „Da fühle ich mich auch wohl“, sagt er und fügt hinzu: „Vorn bin ich nur bei Standardsituationen. Im Torabschluss habe ich nicht gerade meine Stärken.“ Dafür kennt er im Zweikampf kein Pardon. Und das ist auch gefragt. Der 27-jährige Routinier ist in seiner Mannschaft „gesetzt“, hat also einen Stammplatz.

Thomas Dietsche, der heute in Indlekofen wohnt und beruflich als Steuerfachangestellter tätig ist, hat als Kind beim SV Waldhaus mit dem Fußball angefangen. Als C-Jugendlicher zog es ihn zum SV Gurtweil. „Da waren alle meine Schulkameraden“, erinnert er sich. Noch als Aktiver spielte er ein Jahr lang bei den Gurtweilern in der Kreisliga A, ehe es ihn zum damaligen TuS Weilheim zog. „Ich wollte einfach eine neue Herausforderung in einer höheren Liga“, sagt er und betont: „Den Wechsel habe ich nie bereut. Hier in Weilheim hat es mir von Anfang an super gefallen.“ So spielt er jetzt schon in der achten Saison beim FC RW Weilheim, erlebte Abstieg und Wiederaufstieg, Tiefen und Höhen hautnah mit.

In der vergangenen Saison lief es für die Weilheimer prächtig. Das Thema Abstieg war keines. In dieser Saison harzte es dagegen zu Beginn gewaltig. „Da haben viele gedacht, dass der Erfolg sich auch mit 70 Prozent Leistung von allein einstellt. Wir haben uns zusammen gesetzt und die Dinge geklärt“, sagt Thomas Dietsche.

Da der Zusammenhalt in Mannschaft und Verein „immer klasse“ war, habe das auch gleich gefruchtet. Dietsche: „Jetzt sind wir auf einem guten Weg.“ Zuletzt gab's einen überraschenden Sieg beim FV Lörrach und jetzt soll gegen einen der Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg, den SV BW Murg, der nächste Dreier her: „Wir müssen nachlegen. Sonst stecken wir wieder hinten drin.“

Ein Handicap ist, dass Ludwig Gamp, einer der offensiven Kräfte der Rot-Weißen im Mittelfeld, wegen seines Studiums nicht mehr spielen kann. „Das können wir aber kompensieren“, sagt Thomas Dietsche. Trainer Peter Flum kenne als ehemaliger Jugendtrainer des Vereins das Umfeld bestens und habe immer wieder Nachwuchskräfte in die erste Mannschaft integriert. Oder Spieler aus der Reserve rückten nach. Dietsche: „Das klappt in unserem Verein super.“

Deswegen ist der 27-Jährige, dessen Bruder Ralf im Mittelfeld ein echter Dauerläufer ist, auch überzeugt, dass der FC RW Weilheim in dieser Saison den Klassenverbleib schaffen kann. Ganz vorn wird die Post ohne die Rot-Weißen abgehen. Da werden sich nach Einschätzung von Thomas Dietsche der FC Wehr oder auch der SV Herten um den Meistertitel streiten. Dietsche: „Der SV Herten war bisher ganz klar unser stärkster Gegner.“